Autor: Miriam Frauenlob

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Klimaschädliche Subventionen: Wo die Regierung Milliarden auf der Straße liegen lässt

Klimaschädliche Subventionen: Wo die Regierung Milliarden auf der Straße liegen lässt

Überall spart die Regierung, aber für die Zerstörung unseres Klimas hat man Geld – viel Geld. Wo Österreich Milliarden liegen lässt, kommentiert Momentum-Ökonomin Miriam Frauenlob.
Klima
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5 Maßnahmen für budgetwirksamen Klimaschutz

5 Maßnahmen für budgetwirksamen Klimaschutz

Mit einer Kombination von neuen klimabezogenen Steuern und einer Abschaffung von klimaschädlichen Subventionen stünden dem Staat pro Jahr rund 3 Milliarden Euro mehr zur Verfügung. Dabei stellt dies nur einen Auszug aus möglichen geplanten Maßnahmen dar.
Policy Brief
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Das Geld liegt auf der Straße: Klimaschädliche Subventionen und Steuergeschenke belasten das Budget in Milliardenhöhe
Allein die Hochrechnung von fünf klimaschädlichen Steuergeschenken und Subventionen ergibt  ein Einsparungspotenzial von über 3 Milliarden Euro und trägt gleichzeitig zu mehr Klimaschutz bei. Die Erhöhung des Pendeleuros ab 2026 wird pro Jahr rund 200 Millionen Euro kosten und bis 2029 auf rund 700 Millionen geschätzt. Würde man zusätzlich die gesamte Pendelförderung umdenken und ökologisieren, könnten weitere 244 Milliarden Euro pro Jahr eingespart werden. Die Wiedereinführung der NoVA auf Pick-Ups birgt auch ein Einsparungspotenzial von 200 bis 400 Millionen Euro – durchschnittlich würde sie 300 Millionen Euro jährlich an Mehreinnahmen bringen. Sowohl Diesel- als auch Dienstwagenprivileg kosten dem Staat jedes Jahr ungefähr eine halbe Milliarde Euro. Das Volumen bei den fehlenden Steuern im Flugbereich ist noch größer. Die Modernisierung der Flugabgabe nach dem Vorbild Deutschland könnte 930 Millionen Euro bringen, eine Besteuerung von Kerosin mit der Mineralölsteuer bedeutet weitere 580 Millionen pro Jahr.
Klima
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Diese Grafik des Momentum Instituts zeigt das Budget der UG 43 von 2024 bis 2029. Während es 2024 3 Milliarden Euro betragen hat, wird es bis 2029 nur mehr 0,9 Milliarden Euro betragen
Umwelt- & Klimaschutz ist der große Verlierer des Sparpakets
Besonders hart kürzt die Regierung bei Klimaschutz-Maßnahmen. 2027 sollen 1,2 Milliarden Euro weniger für Umweltförderungen ausgegeben werden, 2028 und 2029 jeweils etwa eine weitere Milliarde. Damit bleibt nur jeder dritte Umwelt-Euro bestehen. Für Österreich bedeutet das große Rückschritte bei der Klimapolitik. 
Klima
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Pensionsanpassung: Kleine Pensionen über Inflationsrate erhöhen

Pensionsanpassung: Kleine Pensionen über Inflationsrate erhöhen

Die Bundesregierung schnürt ein Mini-Sparpaket bei der Pensionserhöhung. Die soziale Staffelung bleibt für höhere Pensionen, entfällt aber für kleine und mittlere Einkommen. Weil die Teuerung für Pensionist:innen (bis zu 3 Prozent) über der allgemeinen Inflationsrate (2,7 Prozent) liegt, empfiehlt das Momentum Institut als Nachbesserung eine Erhöhung über der Inflationsrate für kleine Pensionen. 
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Pensionen: Anpassungsfaktor liegt deutlich unter der Teuerungsrate für Pensionist.innen. Diese Grafik des Momentum Instituts zeigt die Teuerungsrate der Gesamtbevölkerung (2,7 Prozent), die dem Anpassungsfaktor für Pensionen entspricht. Diese steht der Teuerungsrate für Pensionist:innen (2,8 Prozent) und alleinlebenden Pensionist:innen (3,0 Prozent) gegenüber.
Pensionen: Anpassungsfaktor liegt deutlich unter der Teuerungsrate für Pensionist:innen
Die Verbraucherpreise sind für Pensionist:innen in den vergangenen zwölf Monaten (August 2024 bis Juli 2025) stärker gestiegen als für die Bevölkerung insgesamt. Die Pensionen werden allerdings nur mit dem Gesamt-Durchschnitt erhöht (Anpassungsfaktor 2,7 Prozent). Mit 2,8 Prozent liegt die Teuerung für Pensionist:innen leicht darüber. Für alleinlebende Pensionist:innen, überwiegend Frauen, liegt die Teuerung jedoch mit 3 Prozent spürbar darüber. Derweil ist bereits jetzt jede dritte alleinlebende Frau in Pension armutsgefährdet. Das entspricht 118.000 Frauen. Wir schlagen deshalb vor, Pensionen bis 1.700 Euro über der durchschnittlichen Teuerung zu erhöhen. 
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Pensionserhöhung unter der Inflation trifft überwiegend höhere Pensionen. Diese Grafik des Momentum Instituts zeigt monatliche Pensionen zwischen 100 und 5.000 Euro brutto. Zusätzlich sind die monatlichen Pensionsverluste durch die höhere Inflation bei Pensionist:innen sowie die Pensionsverluste durch den Fixbetrag ab 2.500 Euro abgebildet.
Pensionserhöhung unter der Inflation trifft überwiegend höhere Pensionen
Die soziale Staffelung findet für Pensionist:innen mit höheren Pensionen ab 2.500 Euro brutto statt. Sie bekommen lediglich einen Fixbetrag von 67,50 Euro, und damit unter der Inflationsrate. Ein Pensionist mit 3.000 Euro Bruttopension im Monat verliert auf das ganze Jahr 2026 gerechnet brutto 189 Euro im Vergleich zur vollen Inflationsabgeltung. Ein Pensionist mit 4.000 Euro im Monat sogar brutto 567 Euro. Dazu kommt noch, dass die Teuerung für Pensionist:innen im vergangenen Jahr höher ausfiel als für den Durchschnitt der Bevölkerung. Rechnet man das mit ein, fällt selbst die „Mindestpensionist:in“ (Ausgleichszulagenbezieherin) mit 1.274 Euro Bruttomonatspension um 34 Euro brutto im Jahr um. Die soziale Staffelung entfällt aber für kleine und mittlere Pensionen. 
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: Nicht nur Haushalte, auch Unternehmen sparen. Finanzierungssalden in Milliarden Euro. Die Grafik zeigt die Entwicklung der Finanzierungssalden von Unternehmen und Haushalten im Zeitraum zwischen 2013 und 2023.
Auch Unternehmen sparen deutlich mehr
Neben den Haushalten legen auch die Unternehmen einiges an Geld auf die Seite und sparen derzeit zu viel, was die Wirtschaft ebenso schwächt. In den letzten Jahren sieht man einen Anstieg der Ersparnisse der Unternehmen, der auch 2022 und 2023 nicht auf das Niveau vor der Coronakrise zurückging. Der Überschuss der privaten Unternehmen lag zuletzt bei rund 7,5 Milliarden Euro, also bei fast 1,6 Prozent des BIPs.
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Jeder dritte Haushalt kann nichts sparen
Haushalte in den unteren Dezilen können kaum sparen – ihr gesamtes Einkommen fließt in den Konsum. Die einkommensärmsten Haushalte kommen mit ihrem verfügbaren Einkommen gar nicht aus, ihre Sparquote ist negativ (-58 Prozent). Reichere Haushalte hingegen sparen einen größeren Teil ihres Einkommens, der dann nicht in den Konsum fließt.  
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Sparquote der privaten Haushalte in Prozent. Die Grafik zeigt die Entwicklung der jeweiligen Sparquoten für Österreich, der 27 EU-Ländern sowie der 20 Euroländer seit dem 4. Quartal 2005 bis zum 4. Quartal 2024.
Sparquote der privaten Haushalte
2024 stieg die private Sparquote in Österreich deutlich an. Während sie 2023 bei rund 8,7 Prozent lag, betrug sie 2024 11,8 Prozent. Das ist nicht nur deutlich höher als im Vorjahr, sondern auch höher als in den Jahren vor der Pandemie. Auch die Sparquoten der EU- (8,2 Prozent), sowie der Euroländer (8,4 Prozent) liegen deutlich unter jener in Österreich.
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Wie die Sparquote senken? Durch Umverteilung nach unten

Wie die Sparquote senken? Durch Umverteilung nach unten

Die Sparquote lag 2024 mit 11,8 Prozent merklich über dem Jahresdurchschnitt der Vorjahre. Sparen Haushalte und Unternehmen zu viel, drückt das auf das Wirtschaftswachstum. Gerade in Rezessionszeiten könnte die Wirtschaft zusätzliche Ausgaben gut gebrauchen. Hinter der gesamtwirtschaftlichen Sparquote steckt ein Verteilungsproblem: Reiche Haushalte können sehr viel sparen. Bei Armen übersteigt das Einkommen die Ausgaben. Um die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen, muss die Bundesregierung umverteilen und die Nachfrage der unteren Einkommen stützen.
Policy Note
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Teuerung bei Grundbedürfnissen trifft Arme fast doppelt so stark wie Reiche

Teuerung bei Grundbedürfnissen trifft Arme fast doppelt so stark wie Reiche

Die Preise für Lebensmittel, Wohnen und Energie sind in den vergangenen fünf Jahren stark gestiegen. Das trifft ärmere Haushalte besonders hart. Das zeigt eine aktuelle Analyse des Momentum Instituts auf Basis von Daten der Statistik Austria. 
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