Die Renditen auf neu ausgegebene österreichische Bundesanleihen befinden sich seit den 1980er Jahren im Sinkflug. Letztes Jahr erreichten sie sogar den negativen Bereich. Wie diese Analyse des Momentum Instituts mithilfe von Daten der Österreichischen Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) belegt, führt das aus Sicht des Staates zu einem Gewinn von EUR 37 Mio. im ersten Laufjahr.
Rechnet man volkswirtschaftlich korrekt die künftige Geldentwertung mit plausiblen Inflationsraten von 1 bis 2 Prozent jährlich mit ein, dürfte der Gewinn inflationsbereinigt über die gesamte Laufzeit der 2020 neu begebenen Anleihen (in Höhe von EUR 42 Mrd.) kumuliert zwischen EUR 3,8 und 8,4 Mrd. betragen. Mit einer realen Ersparnis zwischen 9 und 20 Prozent waren die finanziellen Bedingungen für öffentliche Investitionen und staatliche Ausgaben mit Investitionscharakter historisch kaum jemals so günstig wie heute.
Volkswirtschaftlich werden damit viele öffentliche Investitionsprojekte wesentlich rentabler als noch vor einigen Jahren und finanzieren sich vermehrt selbst. Eine staatlich angeschobene Investitionsoffensive ergäbe damit eine doppelte Dividende. Denn neben der Steigerung der Produktivität und der Produktionsmöglichkeiten durch Investitionen benötigt eine durch Corona geschwächte Wirtschaft staatliche Ausgaben zur Wiederbelebung der Konjunktur in den nächsten Jahren. Ein öffentlicher Investitionsfonds könnte die Investitionsschwäche der vergangenen Jahre überwinden und einen Sprint durch öffentliche Investitionen auf der Laufbahn Richtung Zukunft hinlegen.
Das Momentum Institut empfehlt daher die Errichtung eines anleihefinanzierten staatlichen Investitionsfonds als Schlüssel für mehr öffentliche Zukunftsinvestitionen. Unter anderem sollte wären für diesen Fonds die folgenden Aufgaben von zentraler Bedeutung:
Der Policy Brief mit genauer Analyse und Handlungsempfehlungen ist zum Download verfügbar.