Arbeitslosigkeit April 2024
/ 3. Mai 2024

Die Lage am österreichischen Arbeitsmarkt verschlechterte sich im vergangenen Monat weiter. Im April 2024 ist die Arbeitslosigkeit in Österreich um 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Insgesamt waren etwa 370.000 Menschen ohne Beschäftigung. Die Arbeitslosenquote hat sich somit auf 8,6 Prozent erhöht. Dem gegenüber stehen rund 95.000 offene Stellen, rund 20.000 weniger als noch vor einem Jahr. Das Verhältnis von Arbeitslosen zu offenen Stellen verschlechtert sich damit erneut. Auf eine offene Stelle kommen aktuell im Schnitt 3,9 Arbeitslose. Vor einem Jahr waren es im Schnitt nur 2,9.

370.000 Arbeitslose und 95.000 offene Stellen im April 2024

Arbeitslose und offene Stellen 2024

Bau und Industrie besonders stark betroffen

Die Zunahme der Arbeitslosigkeit betrifft alle Wirtschaftssektoren, wobei die Baubranche mit einem Anstieg von 20 Prozent am härtesten getroffen ist. Die hohen Zinsen der EZB beeinträchtigen vor allem die kreditfinanzierten Bauprojekte. Trotz des von der Regierung vorgestellten Bau-Konjunkturpakets zur Stärkung der Nachfrage bleibt eine spürbare Verbesserung bislang aus. Auch die Industrie verzeichnet mit 18 Prozent einen signifikanten Anstieg der Arbeitslosigkeit. Im Handel sind die meisten Menschen vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen. Rund 6.400 Menschen mehr als vor einem Jahr sind aktuell aus der Handelsbranche erwerbsarbeitslos.

Veränderung der Arbeitslosigkeit nach Sektor April 2024

Oberösterreich mit höchstem Anstieg

Der starke Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Industrie schlägt sich auch auf die regionalen Unterschiede durch. Oberösterreich, ein Bundesland, das für seine Industrieregionen bekannt ist,  verzeichnet mit 17,5 Prozent den stärksten Anstieg der Arbeitslosigkeit. Die Steiermark schneidet mit einem Anstieg von 13,3 Prozent am schlechtesten ab. Im Gegensatz dazu weist Kärnten mit einem Anstieg von 6,1 Prozent den geringsten Anstieg auf.

Veränderung der Arbeitslosigkeit nach Bundesland April 2024

Ausblick ungewiss

Die Prognosen für das restliche Jahr sind verhalten. Das prognostizierte leichte Wirtschaftswachstum dürfte nicht ausreichen, um den Arbeitsmarkt wesentlich zu stabilisieren. Gleichzeitig sollte das Wachstum stark genug sein, dass sich der Trend nicht noch zusätzlich verschlechtert. Sollte die Europäische Zentralbank ihre Zinspolitik lockern, könnte dies besonders dem Bausektor zugutekommen und die Wirtschaftslage verbessern. Für das Jahr 2025 stehen die Chancen auf eine Erholung des Arbeitsmarktes besser.

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