Das Arbeitsvolumen erreicht 2023 mit 7 Milliarden geleisteten Arbeitsstunden beinahe wieder das Vorkrisenniveau. Haben die österreichischen Beschäftigten zusammen 2020 noch 6,5 Milliarden Arbeitsstunden geleistet, waren es 2023 mit 7 Milliarden eine halbe Milliarden Stunden mehr. Ein Anstieg um rund 7,8 Prozent, wie eine Analyse des Momentum Instituts zeigt. Gleichzeitig werden immer weniger Überstunden ausbezahlt.
2004 wurden insgesamt in Österreich 6,8 Milliarden Arbeitsstunden geleistet. Nach einem Anstieg auf 7,1 Milliarden Stunden 2008, reduzierten sich die Stunden wieder auf 6,8 Milliarden. Eine Entwicklung, die auf die Finanzkrise und der damit verbundenen hohen Arbeitslosigkeit zurückgeht.
Im Zeitraum zwischen 2010 und 2019 stiegen die Stunden um 4,4 Prozent (rund 300 Millionen Stunden) von 6,8 Milliarden 2010 auf 7,1 Milliarden im Jahr 2019. Sowohl 2022 als auch 2023 haben die Beschäftigten in Österreich überdurchschnittlich viele Arbeitsstunden geleistet. Denn im Schnitt wurden zwischen 2004 und 2023 pro Jahr 6,88 Milliarden Stunden gearbeitet. 2022 waren es 6,92 Milliarden und 2023 7 Milliarden Arbeitsstunden.
Zwar sinken die tatsächlich geleisteten Überstunden seit 2019, es werden aber auch immer weniger ausbezahlt. Waren etwa 2019 vom Gesamtvolumen der Überstunden 85 Prozent bezahlt und 15 Prozent unbezahlt, waren 2023 bereits 26 Prozent unbezahlt.
Dass Überstunden unbezahlt bleiben, ist aber nicht nur zum massiven Nachteil der Beschäftigten, da sie einerseits weniger Gehalt bekommen und weniger in die Pensionskasse einzahlen. Der Lohnbetrug durch unbezahlte Überstunden fällt auch dem Staat zur Last, denn die ausbleibenden Steuerbeiträge der Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen bedeuten auch ein schlankeres Staatsbudget. Dabei haben wir etliche Herausforderungen, für die wir mehr Geld in die Hand nehmen müssen, etwa die Klimakrise, Kinderbetreuung oder auch den Pflegenotstand.
Um sicherzustellen, dass Überstunden entsprechend vergütet und arbeitsrechtliche Schutzbestimmungen in Bezug auf Arbeitszeiten nicht unterlaufen werden, empfiehlt das Momentum Institut eine stärkere Kontrolle in diesem Bereich.