Wie schon in den vier Monaten zuvor stieg die Zahl der erwerbsarbeitslosen Menschen im August an. Insgesamt waren vergangenen Monat fast 321.000 Menschen arbeitslos gemeldet oder in Schulung. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Anstieg von über 11.000 Personen. Die anhaltend hohe Inflation wird in Kombination mit der schwächelnden Konjunktur in den nächsten Monaten voraussichtlich zu einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit beitragen. Im zweiten Quartal 2023 sank die Wirtschaftsleistung mit 1,1 Prozent stärker als erwartet. Aktuell beträgt die Arbeitslosenquote 7,4 Prozent.
In den letzten Monaten klagten Unternehmen vielfach über fehlende Arbeitskräfte. Mit der derzeitigen Entwicklung am Arbeitsmarkt stimmt dies aber nicht überein. Die Zahl der offenen Stellen reduzierte sich nämlich auch im August wieder. Weniger als 110.000 offene Stellen waren zuletzt verfügbar, im Vorjahr waren es noch über 133.000. Auf eine offene Stelle kamen im August 2,92 Arbeitslose, das sind um 0,6 mehr als noch 2022. Unternehmen können bei einer Stellenbesetzung also statistisch gesehen aus drei Arbeitslosen wählen.
Bis auf Tirol (-4,2 Prozent) kam es in allen Bundesländern zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit. Am stärksten war dieser wie schon im Juli in der Steiermark (+5,4 Prozent) und in Vorarlberg (+5,3 Prozent). In Salzburg und dem Burgenland nahm die Arbeitslosigkeit im August noch stärker zu als im Vormonat.
In vielen wichtigen Branchen stieg die Arbeitslosigkeit im August an. Im Handel stieg die Zahl der Erwerbsarbeitslosen den zweiten Monat in Folge an. Die deutlichsten Anstiege verzeichneten die Gastronomie (+6 Prozent) und der Bausektor (+6,8 Prozent). In letzterem spiegelt sich bereits die sinkende Bautätigkeit in Zusammenhang mit der restriktiveren Zinspolitik der europäischen Zentralbank wider. Die Zahl der Baubewilligungen ist seit 2021 stark zurückgegangen, damit nimmt nun auch die Nachfrage nach Arbeitskräften ab.