Kommendes Jahr wird der Staat Unternehmen mit Milliarden an Steuergeld in Form von Subventionen, Förderungen und durch Senkungen der Gewinnsteuer und von Lohnnebenkosten begünstigen. Insgesamt machen die staatlichen Hilfen an Unternehmen 2024 rund 6,4 Milliarden Euro aus. Das entspricht mehr als wenn sämtliche Löhne – über die Metaller-Branche hinaus – mit dem Angebot der Arbeitgeber:innenseite der Metaller um 2,5 Prozent erhöht werden. Diese Lohnerhöhung würde den Unternehmen 4,3 Milliarden Euro kosten – also um 2,1 Milliarden Euro weniger, als die Summe, mit der die Regierung Unternehmen kommendes Jahr bezuschusst.
Steigen alle Löhne um die Metaller-Gewerkschaftsforderung von 11,6 Prozent, kostet die Lohnerhöhung 19,8 Milliarden Euro. Steigen sie lediglich um die Teuerung von 9,6 Prozent, dann belaufen sich die Kosten auf 16,4 Milliarden Euro. Damit bezahlen staatliche Hilfen für Unternehmen bereits 39 Prozent des Teuerungsausgleichs (alle Löhne steigen um 9,6 Prozent) und 32 Prozent für die Metaller-Forderung (11,6 Prozent). Dennoch steigen wohl nicht alle Löhne so stark. Das WIFO rechnet in ihrer jüngsten Prognose mit einem Anstieg aller Löhne um 7,6% (13 Milliarden Euro). Damit wäre sogar bereits die Hälfte (49 Prozent) der Lohnerhöhung vom Staat schon bezahlt – die Lohnerhöhung der Arbeitnehmer:innen läge allerdings ganze zwei Prozent unter der bereits erlitten Inflation.
Eine Milliarde sparen sich Unternehmen 2024 durch die Senkung der Körperschaftssteuer. 382 Millionen mehr bleibt ihnen durch die Reduktion des Dienstgeberbeitrags zum Familienlastenausgleichsfonds (FLAF-Senkung). Der Energiekostenzuschuss (1,88 Mrd. Euro) und die dazugehörige Ermächtigung (1,5 Mrd. Euro) spülen zusammen 3,38 Milliarden Euro in die Kassen der Unternehmen. Auch 2024 gibt es noch Coronahilfen für Unternehmen in der Höhe von 584 Millionen Euro. Für die Investitionsprämie stellt die Bundesregierung 683 Millionen Euro zur Verfügung. Auch werden für Unternehmen die Dienstgeberbeiträge der Arbeitslosenversicherung gesenkt, dieses Steuerzuckerl schlägt sich mit weiteren 157,5 Millionen Euro zu Buche. Für die Unternehmenshilfen wurden Maßnahmen seit 2022 berücksichtigt. Anders als Einmalzahlungen wirken die Lohnnebenkosten-Senkungen aus den Vorjahren fort und helfen daher auch, die Lohnkosten 2024 zu senken. Gar nicht berücksichtigt sind aber bereits die Lohnnebenkosten-Senkungen, die schon in den Vorjahren stattfanden, aber ebenso noch nachwirken.