Tariflöhne im Handel unterdurchschnittlich gestiegen.jpg
/ 15. November 2023

Die Kaufkraft der kollektivvertraglichen Mindestlöhne (Tariflohn) ist seit 2016 für sämtliche Kollektivverträge in Österreich im Schnitt um 4,6 Prozent gesunken. Beschäftigte im Handel mussten noch größere Einbußen verkraften, ihr Gehalt ist um 6,2 Prozent weniger wert als noch sieben Jahre zuvor, wie eine Analyse auf Basis heute veröffentlichter Daten der Statistik Austria zeigt.

Während die Preise im Schnitt seit 2016 um 30,7 Prozent erhöht wurden, können sich die Beschäftigten mit ihren Löhnen aber um 4,6 Prozent weniger leisten als damals. Die Löhne wurden im Schnitt aber nur um 24,7 Prozent erhöht, im Handel mit 22,6 Prozent sogar unterdurchschnittlich. Die Arbeitnehmer:innen konnten förmlich dabei zusehen, wie der Einkaufswagen im Supermarkt immer leerer wird.

Damit den Beschäftigten ihr verfügbares Einkommen aufgrund der gestiegenen Preise nicht wegschmilzt, empfiehlt das Momentum Institut die Löhne zumindest um die rollierende Inflation zu anzupassen. Für einen Kaufkraftzuwachs braucht es Abschlüsse über der Teuerungsrate. Das wäre gerade im Hinblick auf die Bekämpfung der Rezession elementar. Denn die Konsumausgaben der Haushalte würden durch einen Kaufkraftzuwachs steigen und bedeuten zusätzliche Umsätze für die Unternehmen und Wirtschaft bedeuten.

Der Tariflohnindex der Statistik Austria misst die Entwicklung aller Löhne, die in Kollektivverträgen vereinbart werden. Überzahlungen oder Erhöhungen der IST-Löhne werden nicht berücksichtigt. Für die Analyse hat das Momentum Institut den monatlichen Tariflohnindex mit dem Verbraucherpreisindex verglichen und so die preisbereinigten kollektivvertraglichen Löhne ausgewertet.

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