Arbeitslosigkeit Jänner 2024 Österreich
/ 1. Februar 2024

Das Jahr 2024 beginnt aus arbeitsmarktpolitischer Sicht unerfreulich. Die Arbeitslosigkeit ist auf 9,7 Prozent gestiegen. Das ist ein Zuwachs von 0,6 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt waren im Jänner dieses Jahres rund 420.000 Menschen erwerbsarbeitslos, 32.000 Personen mehr als im Jänner 2023. Grund für den Anstieg sind die schwächelnde Konjunktur und die weiterhin hohen Zinsen der Europäischen Zentralbank, die Investitionen verteuern.

Arbeitslosigkeit bei 9,7 Prozent

Arbeitslosigkeit Jänner 2024: 9,7 Prozent

Bau, Gastronomie und Industrie mit höchsten Zuwächsen

Am stärksten ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Baubranche. Rund 4.000 Personen mehr sind aus dieser Branche aktuell erwerbsarbeitslos. Hier wirkt vor allem die rigide Zinspolitik der europäischen Zentralbank. Durch die hohen Zinsen sind kreditfinanzierte Bauprojekte teuer. Ebenso stark von dem Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen sind die Branchen Industrie und Gastronomie mit einem Anstieg der erwerbsarbeitslosen Personen von 13,8  bzw. 16,2 Prozent. Diese beiden Branchen haben aktuell 4.000 Menschen bzw. 3.000 Menschen mehr Arbeitslose zu verzeichnen als noch vor einem Jahr.

 

Arbeitslosigkeit nach Branche Jänner 2024

Oberösterreich und Steiermark mit dem höchsten Anstieg

Im Bundesländervergleich schneiden Oberösterreich (+12,8 %) und Steiermark (+9,9 %) besonders schlecht ab. Beide Bundesländer sind für ihre starken Industrie- und Tourismusregionen bekannt. Den starken Anstieg in diesen Branchen spüren diese Regionen besonders. Auch in Vorarlberg ist der Anstieg mit +9,2 Prozent hoch. Mit geringsten ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit mit 3,7 Prozent bzw. 5,1 Prozent in Kärnten und dem Burgenland.

 

Österreich-Karte: Anstieg der Arbeitslosigkeit Jänner 2024

Während Wirtschaftsprognosen wieder auf einen Aufschwung der Industrie deuten, ist die Lage in der Bauwirtschaft verzwickter. Zu den hohen Finanzierungskosten aufgrund der hohen Zentralbankzinsen waren in der Vergangenheit auch gestiegene Rohstoffpreise ein Kostentreiber. Gleichzeitig gerät der Wohnungsmarkt zunehmend unter Druck und leistbarer Wohnraum immer seltener. Hier könnte ein staatliche Bau-Konjunkturpaket doppelt Abhilfe schaffen. Einerseits entstehen durch neue Bauprojekte wieder Arbeitsplätze und andererseits schaffen staatlich geförderte Wohnbauprojekte leistbaren Wohnraum.

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