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März 2024: Arbeitslosigkeit steigt um rund 11 Prozent

Jakob Sturn
04. April 2024
März 2024: Arbeitslosigkeit steigt um rund 11 Prozent

Die Arbeitslosigkeit ist im März weiter gestiegen. Rund 370.000 Menschen waren im März 2024 erwerbsarbeitslos. Das ist ein Zuwachs von rund 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Arbeitslosenquote beträgt damit rund 8,5 Prozent. Mit Blick auf die aktuelle Rezession und die Hochzinspolitik der Europäischen Zentralbank erwies sich der Arbeitsmarkt bislang als robust. Langsam beginnt diese Robustheit zu bröckeln. Neben dem Anstieg der Arbeitslosigkeit ist auch ein deutlicher Rückgang der offenen Stellen zu verzeichnen. Rund 92.000 offene Stellen gab es im März 2024. Ein Jahr zuvor waren es noch rund 21.000 mehr. Das Verhältnis von Arbeitslosen zu offenen Stellen verschlechtert sich dadurch deutlich. Aktuell kommen auf eine offene Stelle im Schnitt 4,1 Erwerbsarbeitslose. Vor einem Jahr waren es noch rund 3 Arbeitslose pro offene Stelle.

Bau, Industrie und Handel mit starkem Anstieg

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit erstreckt sich über alle Sektoren. Am stärksten betroffen ist aktuell die Baubranche mit einem Zuwachs von rund 20 Prozent. Gerade im Bausektor spürt man die hohen Zinsen der EZB besonders stark. Bauprojekte werden meistens kreditfinanziert, die hohen Zinsen verteuern die Baukosten somit zusätzlich. Das kürzlich von der Regierung präsentierte Bau-Konjunkturpaket sollte die Nachfrage im Bau zusätzlich stützen und eine bessere Entwicklung am Arbeitsmarkt bewirken. Bislang bleiben die Erfolge des Pakets noch aus. Auch in der Industrie ist der Anstieg mit rund 18 Prozent beachtlich.

Oberösterreich bildet Schlusslicht

Im Bundesländervergleich schneidet Oberösterreich mit einem Zuwachs der Arbeitslosigkeit von 17,6 Prozent besonders schwach ab. Das Bundesland ist unter anderem für seine starken Industrieregionen bekannt. Den starken Anstieg der Erwerbsarbeitslosigkeit in der Industrie spüren diese Regionen daher besonders. Am geringsten ist der Anstieg in Kärnten und dem Burgenland. Dort sind 6 bzw. 6,3 Prozent mehr Personen arbeitslos als vor einem Jahr.

Die Aussicht auf das restliche Jahr ist getrübt. Das leicht positive Wachstum, das für heuer prognostiziert ist, dürfte nicht ausreichen den Arbeitsmarkt deutlich zu stabilisieren. Sollte die Europäische Zentralbank ihre Hochzinspolitik im Laufe des Jahres beenden und die Zinsen wieder senken, könnte das der Konjunktur – insbesondere dem Bausektor – Auftrieb verleihen und zu einer Stabilisierung beitragen. Für 2025 sind die Aussichten wieder positiver.

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