Im November 2023 ist die Erwerbsarbeitslosigkeit erneut gestiegen. Grund dafür ist die schwacher Konjunktur und die harte Zinspolitik der Europäischen Zentralbank, die Kredite für Investitionen teurer macht und so das Wirtschaftswachstum schwächt. Etwa 350.000 Menschen waren im November diesen Jahres erwerbsarbeitslos, das sind 22.000 Personen mehr als im November des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote inklusive Schulungsteilnehmer:innen steigt dadurch um 0,4 Prozentpunkte auf 8,2 Prozent.
Insbesondere jüngere Menschen sind von diesem Anstieg betroffen. Bei den unter 25-Jährigen ist der Anstieg mit 9,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr am größten. Bei den 25 bis 49-Jährigen ist der Anstieg mit 9 Prozent immer noch deutlich über dem Durchschnitt von 6,7 Prozent. Bei den älteren Beschäftigten über 49 ist Erwerbsarbeitslosigkeit jedoch kaum gestiegen. Der Anstieg beträgt in dieser Altersklasse lediglich 0,5 Prozent.
Auch auf regionaler Ebene gibt e deutliche Unterschiede im Anstieg der Arbeitslosigkeit. Während in Tirol oder Kärnten der Anstieg mit 2,5 bzw. 2,8 Prozent gering ausfällt, ist der Anstieg in Oberösterreich mit 11,7 Prozent viermal so stark.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Insgesamt stagniert die Zahl der Menschen, die länger als ein Jahr erwerbsarbeitslos sind auf hohem Niveau. Rund 109.000 Menschen waren im November langzeitarbeitslos. Damit ist bereits rund ein Drittel aller Erwerbsarbeitslosen langzeitarbeitslos. Da Arbeitslosengeld und Notstandshilfe nicht an die Inflation angepasst werden, erleiden Betroffene jeden Monat einen Kaufkraftverlust, der nicht aufgeholt wird. Daher trifft sie die Teuerungskrise der vergangenen zwei Jahre besonders stark. Um arbeitslose Menschen vor Armut zu schützen, sollte das Arbeitslosengeld – so wie andere Sozialleistungen – an die Inflation angepasst werden.