Arbeitslosigkeit September 2023
/ 2. Oktober 2023

Aufgrund der harten Zinspolitik der Europäischen Zentralbank gerät der Arbeitsmarkt in Österreich zunehmend unter Druck. Rund 321.000 Menschen waren im September 2023 erwerbsarbeitslos, de facto genauso viele wie im Vormonat. Aufgrund der saisonalen Schwankungen wird die Arbeitslosenrate immer im Jahresvergleich analysiert. Im Vergleich zum September 2022 ist die Arbeitslosenquote um 0,3 Prozentpunkte gestiegen.

Arbeitslosenquote (inkl. Schulung) bei 7,4%

September 2023: Arbeitslosenquote (inkl. Schulung) bei 7,4%

Die Arbeitslosigkeit stieg aber nicht in allen Bereichen gleich stark. Bei den jüngeren Menschen stieg die Zahl der Arbeitslosen überdurchschnittlich stark an. Sowohl bei den unter 25-Jährigen als auch bei den 25–49-Järhigen stieg die Zahl der Arbeitslosen um rund sieben Prozent. Bei den ältesten der Erwerbsbevölkerung (über 49 Jahre) sank die Zahl der arbeitslosen Menschen hingegen um rund zwei Prozent. Auch auf regionaler Ebene sind die Differenzen im Anstieg teils beträchtlich. So stieg die Arbeitslosigkeit in Kärnten und Niederösterreich um 3,2 bzw. 3,6 Prozent und damit schwächer als im Durchschnitt. In Tirol ist die Arbeitslosigkeit sogar gesunken. Am stärksten fällt der Anstieg in Oberösterreich mit 7,5 Prozent aus.

Anstieg der Arbeitslosigkeit nach Bundesland

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist weiterhin Grund zu Sorge. Rund 108.000 Personen waren im September länger als ein Jahr arbeitslos. Damit ist ein Drittel aller erwerbsarbeitslosen Menschen langzeitarbeitslos. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stagniert nun seit dem starken Rückgang nach der Corona-Pandemie auf hohem Niveau. In den Nullerjahren war die Zahl der langzeitarbeitslosen Menschen deutlich geringer. Da Arbeitslosengeld und Notstandshilfe nicht an die Inflation angepasst werden, erleiden Betroffene jeden Monat einen Kaufkraftverlust, der nicht aufgeholt werden. Daher trifft sie die Teuerungskrise der vergangenen zwei Jahre besonders stark. Um arbeitslose Menschen vor Armut zu schützen, sollte das Arbeitslosengeld – so wie andere Sozialleistungen – an die Inflation angepasst werden.

September 2023: Langzeitarbeitslosigkeit stabilisiert sich auf hohem Niveau

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