Unter 35-Jährige wären von einer Mietpreisbremse am meisten entlastet, wie eine Berechnung des Momentum Instituts zeigt. Mit 1. April 2023 sollen Richtwertmieten erneut steigen. Die geplante Anhebung um 8,6 Prozent bedeutet durchschnittliche Mehrkosten von rund 460 Euro pro Jahr.
Die Richtwertmiete legt den Betrag fest, der für einen Quadratmeter maximal als Monatsmiete verlangt werden darf. Betroffen sind Altbauwohnungen unter 130 Quadratmetern, die seit März 1994 neu vermietet wurden. Auch ein Teil der Gemeindewohnungen unterliegt freiwillig der Richtwertmiete. Die Richtwertmiete steigt aufgrund der Kopplung an die Inflation. Aber nicht nur die hohe Inflation treibt die Mieten nach oben, auch der steigende Anteil von befristeten Mietverhältnissen kurbelt die Preise an. Befristete Mietverhältnisse sind im Durchschnitt deutlich teurer als unbefristete. Im Altbau liegt die Durchschnittsmiete pro Quadratmeter bei befristeten Mietverhältnissen bei 8,70 Euro. In einem unbefristeten Mietverhältnis zahlt man hingegen lediglich 6,8 Euro pro Quadratmeter. Nach Vertragsende wird meist ein höherer Mietzins verlangt. Betroffen sind davon vor allem junge Haushalte. Bei den unter 35-Jährigen wohnen 65 Prozent der Haushalte zur Miete. Der Anteil sinkt mit steigendem Alter, bei den über 65-Jährigen sind es nur noch 30 Prozent.
Die größte Entlastungswirkung hätte eine Mietpreisbremse also für junge Menschen. Mehr als ein Drittel der vom Richtwert betroffenen Haushalte sind jünger als 35 Jahre. Im Schnitt zahlen diese Haushalte am meisten Miete pro Monat: Sie leben häufiger in befristeten Mietverhältnissen und haben jüngere Mietverträge. Setzt man die Richtwerterhöhung 2023 aus, beläuft sich die jährliche Ersparnis auf rund 480 Euro. Eine Mietpreisbremse von 2 Prozent würde die jüngsten Haushalte dieses Jahr immer noch mit rund 370 Euro entlasten.