altbaumieten steigen
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  Alexander Huber
/ 30. Mai 2023

Bereits in den letzten beiden Jahren stiegen Richtwertmieten um 14,4 Prozent. Eine neue Prognose des ökosozialen Momentum Instituts basierend auf Daten der WIFO-Prognose zeigt, die Mieten im Altbau werden von 2021 bis 2025 insgesamt um 28 Prozent steigen.

Der Analyse liegt ein durchschnittlicher Richtwertmietzins von 480 Euro pro Monat für 2021 zu Grunde. 2022 stiegen die Richtwertmieten um 5,8 Prozent, heuer um weitere 8,6 Prozent. Ein Plus von 72 Euro. Wird bei den Richtwertmieten nicht bremsend eingegriffen, steigt die Miete bis 2025 auf monatlich 613 Euro.

Führen wir noch dieses Jahr eine Mietpreisbremse ein, bei der Mieten pro Jahr nur maximal um zwei Prozent steigen dürfen, steigt die Miete bis 2025 auf nur 539 Euro. Im Vergleich zu 2021 wären das monatliche Mehrkosten von 60 Euro. In Zeiten der massiven Teuerung ist es problematisch, dass die Richtwertmieten an den Verbraucherpreisindex gekoppelt sind. Denn steigt die Inflation, steigen dadurch auch die Mieten. Steigen aber wiederum die Mieten, steigt damit auch die Inflation. Die Miet-Preis-Spirale dreht sich. Die Kopplung von Mieterhöhung an den VPI ist in Zeiten eines raschen Inflationsanstiegs problematisch. Vermieter:innen erhöhen die Mieten weit zügiger als es Mieter:innen durch Lohnerhöhungen ausgeglichen bekommen.  

Das Momentum Institut empfiehlt eine flächendeckende Mietpreisbremse für sämtliche Mietsegmente (Richtwert-, Kategoriemieten, freie Mieten). Für die Richtwertmieten könnte sie rückwirkend eingeführt werden, um die Mieterhöhungen von Mai 2023 zu revidieren. Diese Maßnahme würde sozial treffsicher die ärmere Hälfte der Bevölkerung entlasten. Denn diese Gruppe wohnt fast gänzlich zur Miete. Gleichzeitig fließen 80 Prozent aller Mieteinnahmen an das reichste Zehntel der Haushalte. 

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