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Arbeitsmarkt: Krieg in der Ukraine noch ohne große Folgen

Jakob Sturn
02. Mai 2022
Arbeitsmarkt: Krieg in der Ukraine noch ohne große Folgen
Der Krieg in der Ukraine und die steigende Unsicherheit auf den Rohstoffmärkten bleiben am Arbeitsmarkt vorerst noch ohne große Folgen. Rund 360.000 Menschen waren im April 2022 arbeitslos oder in Schulung. Damit waren im Vergleich zum April 2019 vor der Corona-Pandemie rund 34.000 Personen weniger arbeitslos. Im März 2022 betrug der Rückgang im 3-Jahres Vergleich 33.000 Personen. Der zusätzliche Rückgang von März auf April war also sehr klein. Dennoch gilt: Die Pandemie scheint am Arbeitsmarkt erfolgreich gemeistert.

Arbeitslosigkeit vor Corona
Auch die mit Anfang April ausgelaufene Corona-Kurzarbeit führte bislang zu keinem merkbaren Anstieg der Arbeitslosigkeit. Die „normale“ Form der Kurzarbeit, die es weiterhin gibt, senkt die Arbeitslosigkeit dennoch, aber nur in geringem Ausmaß. Im April waren rund 50.000 Menschen zur Kurzarbeit angemeldet, im April 2021 waren es noch 6-mal so viele.

Kurzarbeit verringert Arbeitslosigkeit
Ähnlich wie letzten Monat kommt der Aufschwung in fast allen Bevölkerungsschichten an. Personen mit niedrigem Bildungsabschluss profitieren sogar überdurchschnittlich stark. Der Rückgang von April 2022 verglichen mit April 2019 beträgt bei Personen mit Lehrausbildung 14,6 Prozent. Die Zahl der arbeitslosen Universitätsabgänger:innen reduzierte sich um rund 7 Prozent.

Arbeitslosigkeit nach Bildung
Zwei Wehmutstropfen gibt es dennoch: Erstens, während die Zahl der Arbeitslosen in fast allen Bevölkerungsgruppen sank, gab es diesen April 2.300 (+2%) ausländische Arbeitslose mehr als vor 3 Jahren. Und zweitens: Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist immer noch über dem Vor-Krisen-Niveau. Sie ist zwar seit November 2021 wieder stark rückläufig, dennoch waren im April 2022 135.000 Menschen langzeitarbeitslos, das sind 4.000 mehr als vor der Pandemie im Februar 2020.

Lanzeitarbeitslosigkeit noch immer hoch
Weiterhin sind rund 360.000 Menschen arbeitslos oder in Schulung. Angesichts der starken Preisanstiege bei lebensnotwendigen Konsumausgaben wie Heizen, Strom, Miete und Lebensmittel tun sich diese Menschen in ihrem täglichen Leben immer schwerer. Das Arbeitslosengeld, das im internationalen Vergleich sehr gering ist, sollte daher von 55% des letzten Nettogehalts auf mindestens 70% erhöht werden.
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