Autor: Barbara Schuster

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Wer arbeitet, zahlt. Wer besitzt, nicht.

Wer arbeitet, zahlt. Wer besitzt, nicht.

Wirtschaftliche Ungleichheit ist kein Schicksal, sie ist das Ergebnis von politischen Entscheidungen. Österreich trifft seit Jahren die falschen.  
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Arbeit
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Einkommen aus Arbeit wird höher besteuert als Millionenvermögen. Steuern und Abgaben auf verschiedene Einkommen in Prozent. Die Grafik zeigt die Steuersätze die etwa auf das durchschnittliche Vollzeit-Gehalt von Ingenieur:innen (37 %), Volkschullehrer:innen (32 %), Verkäufer:innen (28 %) anfallen, weiters zeigt sie auch den Steuersatz auf Kursgewinne aus Aktienspekulation (27,5 %), auf die Zinsen auf Erspartes (25 %) sowie bei Millionenerbschaften bei Immobilien (3,5 Prozent), sowie auf Millionenerbschaft Geld (0 %).
Einkommen aus Arbeit wird höher besteuert als Millionenvermögen
Während ein:e Ingenieur:in im Schnitt einen Steuersatz von 37 Prozent auf ihr Einkommen abführt, fallen etwa für Kursgewinne durch Aktienspekulation lediglich 27,5 Prozent an – und auch nur dann, wenn der Gewinn realisiert wird. Ein:e Volksschullehrer:in trägt durchschnittlich 32 Prozent ihres Einkommens bei. Auch ein:e Verkäufer:in im Handel gibt im Schnitt mit einem Steuersatz von 28 Prozent mehr von ihrem Einkommen ab als es Aktien-Spekulant:innen tun. Auf Zinserträge aus Ersparnissen fällt ebenfalls ein pauschaler Steuersatz von 25 Prozent an – auch hier fehlt die progressive Besteuerung: Eine Pensionistin, die für ihr Enkelkind 1.000 Euro spart, zahlt auf die Zinserträge denselben Steuersatz wie jemand mit einem Millionenvermögen am Sparbuch. Wird eine Immobilie geerbt fallen 3,5 Prozent an, ebenfalls ohne Berücksichtigung darauf, ob es sich um eine Villa oder eine kleine Wohnung mit Eigenbedarf handelt.
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„Wer arbeitet, zahlt – wer besitzt, kaum“: Österreichs Steuersystem vertieft Vermögensungleichheit

„Wer arbeitet, zahlt – wer besitzt, kaum“: Österreichs Steuersystem vertieft Vermögensungleichheit

Eine neue Studie im Auftrag des G20-Vorstands unterstreicht, dass wir weltweit vor einem Ungleichheits-Notstand stehen. In Österreich wird Einkommen aus unselbständiger Arbeit progressiv besteuert: Je höher das Einkommen, desto höher der Steuersatz. Gleichzeitig gilt für Kapitaleinkommen und Vermögenswerte, wenn überhaupt besteuert, weitgehend eine Pauschalbesteuerung – große Erbschaften oder Vermögen bleiben (mit Ausnahme der Grunderwerbsteuer) gänzlich unangetastet. Das Momentum Institut weist mit einer Analyse darauf hin, dass damit das zentrale Prinzip unseres Steuersystems ausgehebelt ist: „Wer mehr hat, soll mehr beitragen“. Damit sich die Vermögensungleichheit nicht noch weiter verschärft, empfiehlt die Denkfabrik die privilegierte Besteuerung von Vermögen zu beenden.
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Handels-KV: Unterdurchschnittliche Löhne gegenüber Gesamtwirtschaft

Handels-KV: Unterdurchschnittliche Löhne gegenüber Gesamtwirtschaft

Diese Woche starten die Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 580.000 Arbeiter:innen und Angestellten im österreichischen Handel. Unsere aktuelle Analyse zeigt: Wer im Handel arbeitet, bekommt oft deutlich weniger bezahlt als jene in der Gesamtwirtschaft – besonders davon betroffen sind Frauen.
Arbeit
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Jede:r 4. Beschäftigte im Handel erhält ein Nettogehalt unter der Armutsgefährdungsschwelle. Diese Grafik des Momentum Instituts zeigt auf einer Österreich-Karte den Anteil der Beschäftigten im Handel mit einem Lohn unter 1.661 Euro netto. Im Burgenland ist er mit 16 Prozent am niedrigsten, in Vorarlberg mit 30 Prozent am höchsten. Der österreichweite Durchschnitt beträgt 24 Prozent.
Jede:r 4. Beschäftigte im Handel mit Nettogehalt unter der Armutsgefährdungsschwelle
In mehreren Bundesländern liegt ein erheblicher Teil der Handelsbeschäftigten mit ihrem Einkommen unter der Armutsgefährdungsschwelle (1.661 Euro netto für eine Einzelperson). In Vorarlberg haben 30 Prozent der Handelsbeschäftigten ein Einkommen unter dieser Schwelle, am geringsten ist der Anteil mit 16 Prozent im Burgenland. In Wien betrifft das 21 Prozent der Beschäftigten, in Tirol, Oberösterreich, Kärnten und Salzburg rund 25 Prozent.
Arbeit
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Löhne im Handel unterdurchschnittlich gegenüber Gesamtwirtschaft. Diese Grafik des Momentum Instituts zeigt, dass Berufsgruppen und Branchen mit hohem Frauenanteil einen niedrigeren Bruttostundenlohn haben. Zu sehen sind etwa die Kassier:innen mit einem Frauenanteil von 80 Prozent und einem Lohn von 14,26 Euro, während der Kfz-Handel einen Frauenanteil von 23 Prozent und einen Lohn von 24,32 Euro hat.
Handel: Löhne unterdurchschnittlich gegenüber Gesamtwirtschaft
Im Schnitt liegt der Bruttostundenlohn im Handel bei 19,05 Euro, während der Durchschnitt über alle Branchen hinweg 21,55 Euro beträgt. Das bedeutet: Beschäftigte im Handel bekommen rund 12 Prozent weniger bezahlt als der Durchschnitt aller Arbeitnehmer:innen in der Gesamtwirtschaft.   Noch größer ist der Unterschied innerhalb der Handels-Branche: Ein:e Kassierer:in bekommt im Schnitt 14,26 Euro brutto pro Stunde bezahlt – jemand im Kfz-Handel hingegen 24,32 Euro – ein Unterschied von rund 10 Euro pro Stunde. Gerade in jenen Bereichen, wo besonders viele Frauen arbeiten, sind die Löhne niedrig. Bei Kassierer:innen liegt der Frauenanteil bei 80 Prozent (Stundenlohn: 14,26 Euro), im Einzelhandel insgesamt bei 73 Prozent (Stundenlohn: 16,48 Euro). Der Kfz-Handel, wo die durchschnittlichen Löhne laut Analyse am höchsten sind, hat hingegen nur einen Frauenanteil von 23 Prozent. 
Arbeit
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Budgetwirksamer Klimaschutz: Flug-Besteuerung bringt jährlich 1,8 Milliarden Euro

Budgetwirksamer Klimaschutz: Flug-Besteuerung bringt jährlich 1,8 Milliarden Euro

Anlässlich des Internationalen Tags des Klimaschutzes am 24. Oktober zeigt eine Analyse des Momentum Instituts das enorme Einnahmenpotenzial durch eine bessere Besteuerung von Flugverkehr in Österreich. Eine Modernisierung der Ticketabgabe, sowie eine Reduktion von bestehenden klimaschädlichen Subventionen des Fliegens kann jährlich rund 1,8 Milliarden Euro bringen.
Klima
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ALT: Budgetwirksamer Klimaschutz: Diese Grafik des Momentum Instituts zeigt, dass die Besteuerung von klimaschädlichem Flugverkehr 1,8 Milliarden Euro bringt. Zu sehen ist das Einnahmenpotenzial für die Modernisierung der Flugabgabe (1,1 Milliarden Euro), die Aufhebung der Kerosin-Steuerbefreiung (580 Millionen Euro), die Einführung einer Privatjet-Solidaritätsabgabe (75 Millionen Euro) sowie die Normalisierung der Umsatzsteuer für Inlandsflüge auf 20 Prozent statt derzeit 13 Prozent (5,3 Millionen Euro).
Budgetwirksamer Klimaschutz: Klimaschädlichen Flugverkehr besteuern bringt 1,8 Milliarden Euro
Aktuell beträgt die Flugabgabe 12 Euro pro Passagier:in bei Flügen die in Österreich starten. Handelt es sich um einen Flug mit einer Distanz unter 350 Kilometer werden 30 Euro fällig. Die aktuelle Ausgestaltung bedeutete für 2024 168 Millionen Euro an Einnahmen. In anderen Ländern wird für die klimaschädliche Reiseform des Fliegens ein höherer Beitrag durch die Ticketabgabe fällig, so etwa in Deutschland. Je nach Distanz werden im Nachbarland bis zu 70,83 Euro fällig. Eine Modernisierung der Ticketabgabe, in Anlehnung an das deutsche Modell, kann den Steuerbeitrag auf rund 1,1 Milliarden Euro versechsfachen.   Eine Aufhebung der Steuerbefreiung von Kerosin kann jährlich 580 Millionen Euro bringen. Privatjet-Flüge sind die klimaschädlichste Art zu reisen und verursachen pro Passagier:in bis zu 14-mal mehr CO2-Emissionen als ein durchschnittliches Verkehrsflugzeug. Deshalb empfiehlt das Momentum Institut pro Flug mit dem Privatjet mindestens 5.000 Euro als „Privatjet-Solidaritätsabgabe“ zu veranschlagen. Bei rund 15.000 Privatjet-Flügen pro Jahr bedeutet dies Einnahmen von 75 Millionen Euro. Hebt die Regierung den Steuersatz für Inlandsflüge von aktuell 13 Prozent auf die normale Höhe von 20 Prozent, bringt das 5,3 Millionen Euro.
Klima
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Lohnverhandlungen im Strukturwandel

Lohnverhandlungen im Strukturwandel

Die traditionellen Rollen im Lohngefüge geraten ins Wanken. Jahrzehntelang galt die Metallindustrie als Zugpferd der Kollektivvertragsverhandlungen – ihr Abschluss als Messlatte der anderen Branchen. Das gilt aktuell nicht mehr, denn die unterschiedlichen Branchen sind konträren Bedingungen ausgesetzt: Die Metallindustrie schwächelt unter mangelnder Nachfrage und hohen Energiepreisen, während Eisenbahn und Sozialwirtschaft dringend zusätzliches Personal brauchen.
Arbeit
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SWÖ-KV: Niedrige Löhne in systemrelevanten Berufen setzen gefährliches Signal

SWÖ-KV: Niedrige Löhne in systemrelevanten Berufen setzen gefährliches Signal

Am Dienstag geht es in die erste Verhandlungsrunde der Sozialwirtschaft (SWÖ). Unsere Auswertung zeigt: Soziale systemrelevante Berufe werden wesentlich schlechter bezahlt als technische und sogar deutlich unterdurchschnittlich im Vergleich zur Gesamtwirtschaft.
Arbeit
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Sozialberufe werden unterdurchschnittlich bezahlt. Diese Grafik zeigt die Bruttostundenlöhne nach Branche und jeweiliger Frauenanteil. Zu sehen sind durchschnittliche Bruttostundenlöhne in der Sozialen Daseinsvorsorge (Betreuung und Pflege), der Durchschnitt in der Gesamtwirtschaft, sowie jene der technischen Daseinsvorsorge (Informations- und Kommunikations-Technik sowie Energieversorgung).
Bezahlung in Sozialberufen unterdurchschnittlich
In der Betreuung werden brutto pro Stunde im Schnitt 18,56 Euro vergütet - bei einem Frauenanteil von 87 Prozent in der Branche. In der Pflege sind rund 8 von 10 Beschäftigten weiblich, ihnen wird 20,50 Euro brutto pro Stunde bezahlt. Damit liegt die durchschnittliche Bezahlung in diesen systemrelevanten Branchen unter dem Durchschnitt der Gesamtwirtschaft (21,55 Euro) und zwar um mindestens 1,05 Euro pro Stunde (im Vergleich zu Pflege). Stark männlich dominierte Berufe in der technischen Daseinsvorsorge hingegen, werden sogar überdurchschnittlich bezahlt. Etwa Berufe in der Informations- und Kommunikationstechnik haben einen Bruttostundenlohn von 28,14 Euro. In der Energieversorgung ist unter fünf Beschäftigten lediglich eine Person weiblich, im Schnitt beträgt der Stundenlohn brutto um 4,69 Euro mehr als im Gesamtwirtschaftlichen-Durchschnitt. 
Arbeit
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Milliarden-Vermögen in Österreich großteils vererbt

Milliarden-Vermögen in Österreich großteils vererbt

Mehr als vier von fünf Milliardär:innen in Österreich haben ihr Vermögen, weil sie geerbt haben. Damit ist der Anteil an Erb-Milliardär:innen hierzulande deutlich größer als jener, die ihr Vermögen als Unternehmer:innen aufgebaut haben, wie eine Analyse des Momentum Instituts zeigt. Um dieser extremen Ungleichheit entgegenzuwirken, sollte Österreich sich ein Beispiel an anderen Ländern nehmen und die Erbschaftssteuer (wieder-)einführen.
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