Autor: Barbara Schuster

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Abgeschafft und unreformiert: Vermögensbezogene Steuern sinken beständig.
Abgeschafft und unreformiert: Vermögensbezogene Steuern sinken beständig
Seit den 1970er-Jahren wurden fast alle Steuern auf Vermögen in Österreich zurückgestutzt oder gestrichen. Die Erbschafts- und Schenkungssteuer lief 2008 aus. Die Vermögensteuer wurde 1993 abgeschafft. Die verbleibenden Steuern – etwa die Grundsteuer – bringen in ihrer aktuellen Ausgestaltung nur geringe Einnahmen und sollten modernisiert werden. 2023 stammen gerade einmal 1,1 Prozent des gesamten Steueraufkommens aus vermögensbezogenen Steuern. Kaum ein Land der OECD besteuert Vermögen so niedrig wie Österreich. Während Österreich eine der höchsten Vermögenskonzentrationen Europas hat, gibt es fast keine Vermögensbesteuerung. Die Schere zwischen Arm und Reich geht damit weiter auf.
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In Norwegen ist das Vermögensteuer-Aufkommen nach Erhöhung des Steuersatzes weiter gestiegen. Diese Grafik des Momentum Instituts zeigt die Entwicklung von 2000 bis 2025 in Milliarden Norwegische Kronen.
Norwegen: Vermögensteuer-Aufkommen nach Erhöhung weiter gestiegen
In Norwegen existiert die Vermögensteuer auf Bundesebene bereits seit 1893. 2022 wurde der Steuersatz für Millionär:innen auf 1,1 Prozent erhöht. Die Einnahmen aus der Vermögensteuer erreichten 2022 und 2023 ein historisches Allzeithoch. Lagen die Einnahmen 2021 noch bei 18,5 Milliarden Norwegische Kronen, stiegen sie bis 2023 bereits auf 31,4 Milliarden Kronen. Umgerechnet in Euro entspricht das 2,75 Milliarden. Norwegen zeigt, dass Vermögensteuern gut funktionieren. Sie sichern Einnahmen für staatliche Leistungen und senken die Ungleichheit. 
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HFCS 2025: Österreichs Vermögensschieflage wächst – Norwegen zeigt Ausweg

HFCS 2025: Österreichs Vermögensschieflage wächst – Norwegen zeigt Ausweg

Heute erscheint die fünfte Welle des Household Finance and Consumption Survey (HFCS). Er zeigt, dass ein kleiner Teil der Bevölkerung einen Großteil des Vermögens besitzt, während die ärmere Hälfte der Bevölkerung fast kein Vermögen besitzt. Das Momentum Institut empfiehlt die Wiedereinführung von vermögensbezogenen Steuern, um die Vermögensungleichheit und das Budgetdefizit zu senken. Das Institut verweist als Vorbild auf die erfolgreiche Erhöhung der Vermögensteuer in Norwegen.
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Grundsteuer und Leerstandsabgabe: Das ignorierte Milliardenpotenzial in Österreichs Gemeindekassen

Grundsteuer und Leerstandsabgabe: Das ignorierte Milliardenpotenzial in Österreichs Gemeindekassen

Überall wird gespart, und trotzdem ist Österreichs Budgetdefizit höher als erwartet. Jetzt sollen auch noch die Gemeinden ihre Ausgaben kürzen – dabei ließen sich deren Budgets auch ganz anders in Ordnung bringen. 
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Langzeitbeschäftigungslosigkeit bleibt hoch – Jobgarantie ist effizient und kostet überraschend wenig

Langzeitbeschäftigungslosigkeit bleibt hoch – Jobgarantie ist effizient und kostet überraschend wenig

Im Vorfeld der nächsten Veröffentlichung der Arbeitslosenzahlen des AMS, haben wir analysiert, wie es derzeit um die Langzeitbeschäftigungslosigkeit in Österreich steht – und welche Kosten eine Jobgarantie je nach Altersgrenze und Dauer der Beschäftigungslosigkeit von Beziehenden bedeuten würden. Die Ergebnisse zeigen: Die Langzeitbeschäftigungslosigkeit verharrt auf hohem Niveau, die Kosten einer Lösung sind dagegen erstaunlich niedrig. 
Arbeit
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Eine Jobgarantie für Langzeitbeschäftigungslose über 55 Jahre kostet einen Bruchteil vom BIP: Führt die Regierung eine Jobgarantie, mit einem monatlichen Bruttogehalt von 2.500 Euro für alle über 55 Jahre ein, die seit über einem Jahr arbeitssuchend sind, belaufen sich die Kosten auf 983 Millionen Euro pro Jahr und entspricht gerade einmal 0,2 Prozent der Wirtschaftsleistung in Österreich (BIP). Gibt es eine Jobgarantie nur für jene mit über fünf Jahren Beschäftigungslosigkeit, schrumpfen die Kosten auf gerade einmal 226 Millionen Euro – 0,05 Prozent des BIP.
Eine Jobgarantie für Langzeitbeschäftigungslose über 55 Jahre kostet einen Bruchteil vom BIP
Die Berechnungen zeigen: die finanzielle Dimension einer Jobgarantie ist äußerst überschaubar. Führt die Regierung eine Jobgarantie, mit einem monatlichen Bruttogehalt von 2.500 Euro für alle über 55 Jahre ein, die seit über einem Jahr arbeitssuchend sind, belaufen sich die Kosten auf 983 Millionen Euro pro Jahr und entspricht gerade einmal 0,2 Prozent der Wirtschaftsleistung in Österreich (BIP). Gibt es eine Jobgarantie nur für jene mit über fünf Jahren Beschäftigungslosigkeit, schrumpfen die Kosten auf gerade einmal 226 Millionen Euro – 0,05 Prozent des BIP. Lohnnebenkosten, unter anderem die Dienstgeberanteile bei Kranken-, Unfall-, Pensions- und Arbeitslosenversicherung, Kommunalsteuer und die Beiträge zum Familienlastenausgleichsfonds, sind in der Kostenschätzung berücksichtigt. 
Arbeit
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Über 122.000 Langzeitbeschäftigungslose in Österreich. Langzeitbeschäftigungslose nach Mindestalter und Mindestdauer der Beschäftigungslosigkeit.
Über 122.000 Langzeitbeschäftigungslose in Österreich, nach Mindestalter und Mindestdauer
In Österreich waren im August 2025 über 122.000 Personen länger als ein Jahr ohne Erwerbsarbeit – das sind mehr Menschen als in ganz Innsbruck leben, der sechstgrößten Stadt Österreichs. Besonders betroffen sind ältere Menschen. Je höher das Alter, desto stärker steigt die Wahrscheinlichkeit, in Langzeitbeschäftigungslosigkeit abzurutschen – und dort auch zu verharren. Insgesamt haben 15.218 Menschen über 45 Jahre bereits mindestens vier Jahre ohne Beschäftigung hinter sich. Unter den über 55-Jährigen gibt es 32.783 Personen, die seit über einem Jahr Erwerbsarbeit suchen.
Arbeit
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Eine Jobgarantie für Langzeitbeschäftigungslose über 25 Jahre kostet einen Bruchteil vom BIP: Führt die Regierung eine Jobgarantie, mit einem monatlichen Bruttogehalt von 2.500 Euro für alle über 25 Jahre ein, die seit über einem Jahr arbeitssuchend sind, belaufen sich die Kosten auf 3,7 Milliarden Euro pro Jahr und entspricht gerade einmal 0,74 Prozent der Wirtschaftsleistung in Österreich (BIP). Gibt es eine Jobgarantie nur für jene mit über fünf Jahren Beschäftigungslosigkeit, sinken die Kosten auf 492 Millionen Euro – 0,10 Prozent des BIP.
Eine Jobgarantie für Langzeitbeschäftigungslose über 25 Jahre kostet einen Bruchteil vom BIP
Eine Jobgarantie für alle über 25 Jahre, die seit mehr als einem Jahr beim AMS gemeldet sind, würde jährlich 3,7 Milliarden Euro kosten – 0,74 Prozent des BIP. Gilt die Jobgarantie für über 25-Jährige erst, sobald ihre Arbeitssuche länger als 5 Jahre dauert, sinken die Kosten auf nur 492 Millionen Euro (0,1 Prozent des BIP). 
Arbeit
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5 Maßnahmen zur Sanierung der Gemeindefinanzen

5 Maßnahmen zur Sanierung der Gemeindefinanzen

Österreichs Budgetdefizit 2025 fällt trotz Sparpaket höher aus als erwartet, Grund sind die Länder- und Gemeindebudgets. Während der Bund im Vergleich zum Vorjahr spart, reißen Länder und Gemeinden ein neues Loch von bis zu 8 Milliarden Euro in die öffentlichen Finanzen. Das Momentum Institut legt daher in einer aktuellen Policy Note fünf Maßnahmen auf Gemeindeebene vor, die vor allem obere Vermögensgruppen sowie klimaschädliches Verhalten adressieren. Das Potenzial ist beträchtlich: Allein eine modernisierte Grundsteuer und eine flächendeckende Leerstandsabgabe könnten mehrere Millionen Euro einbringen.
Policy Note
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Grundsteuer Modernisierung kann bis zu 2,8 Milliarden Euro zusätzlich bringen. Das größte Potenzial entfällt auf Wien mit einem möglichen Aufkommen von 914 Mio. Euro, gefolgt von Niederösterreich (614 Mio. Euro), Tirol (499 Mio. Euro) und Oberösterreich (448 Mio. Euro). Alle Bundesländer würden profitieren.
Grundsteuer Modernisierung kann bis zu 2,8 Milliarden Euro zusätzlich bringen
Die Grundsteuer ist eines der treffsichersten Instrumente, um Gemeinden finanziell zu stärken und gleichzeitig Vermögensbesteuerung in Österreich auszubauen. Das Problem: Die Bemessungsgrundlagen sind Jahrzehnte alt. Ein modernes Modell liegt bereits am Tisch – das Bodensteuer-Modell nach dem Vorbild Baden-Württembergs. Eine Bodensteuer würde das Vierfache der aktuellen Grundsteuer einbringen und gleichzeitig die Verwaltungsbelastung der Gemeinden reduzieren. Das ist budgetär solide und bürokratisch sinnvoll. Das größte Potenzial entfällt auf Wien mit einem möglichen Aufkommen von 914 Millionen Euro, gefolgt von Niederösterreich (614 Mio. Euro), Tirol (499 Mio. Euro) und Oberösterreich (448 Mio. Euro). Alle Bundesländer würden profitieren.
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KV-Verhandlungen Sozialwirtschaft & Handel: Reallohnlücke bei Tariflöhnen seit 2021

KV-Verhandlungen Sozialwirtschaft & Handel: Reallohnlücke bei Tariflöhnen seit 2021

Die Kollektivvertragsverhandlungen für Handel und Sozialwirtschaft gehen heute in die nächste Runde. Unsere aktuelle Auswertung zur Entwicklung von Preisen und Tariflöhnen im Vergleich zu 2021 zeigt: Die Abschlüsse der letzten beiden Jahre haben zwar zur Inflationsrate aufgeschlossen, den in der Hochinflationsphase entstandenen Kaufkraftverlust der Jahre zuvor aber in den Branchen Handel und Sozialwirtschaft nicht ausgeglichen. 
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Lohnanpassung im Rückblick: Inflation ist noch nicht eingeholt. Diese Grafik des Momentum Instituts zeigt den Anstieg der Inflation und der Tariflöhne seit 2021 in Prozent. Zu sehen sind jeweils die Tariflöhne von Arbeiter:innen bzw. Angestellten in Handel und Sozialwirtschaft.
Lohnanpassung im Rückblick: Inflation ist noch nicht eingeholt
Während etwa die kumulierte Inflationsrate seit Jänner 2022 bei 25 Prozent liegt, beträgt der Tariflohn von Angestellten (22,6 Prozent) und Arbeiter:innen (23,8 Prozent) in der Sozialwirtschaft und von Handelsangestellten (23,5 Prozent) zwischen 1,2 bis 2,4 Prozentpunkte darunter. Der Tariflohnindex der Gesamtwirtschaft stieg mit 25,2 Prozent minimal mehr als die kumulierte Teuerungsrate, ebenso der Tariflohn von Arbeiter:innen im Handel (26 Prozent). Die durchschnittlichen Bruttolöhne von Handels-Arbeiter:innen lagen am Beginn des Beobachtungszeitraums aber knapp um ein Drittel unter den durchschnittlichen Löhnen von Angestellten im Handel.
Arbeit
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