Am 22. September ist der internationale Autofreie Tag. In den letzten vier Jahren stiegen die Preise für öffentlichen Verkehr kaum, jene fürs Autofahren aber deutlich. Während die durchschnittlichen Ausgaben eines Haushalts mit einem Auto 2023 um ein Viertel höher sind als noch 2019 (jeweils August), stiegen die Kosten für Haushalte ohne Auto lediglich um 12 Prozent.
Teuerung: Preise explodieren fürs Auto, fast gleichbleibend bei Öffis
Im Vier-Jahres-Vergleich ist Autofahren deutlich teurer geworden. Im August 2023 kostete Treibstoff um 37 Prozent mehr als vier Jahre zuvor im August 2019. Für die Anschaffung eines PKWs muss knapp ein Drittel mehr bezahlt werden (31 Prozent), für Autoreifen 34 Prozent mehr. Im Gegensatz dazu verteuerten sich die Preise für umweltfreundliche Mobilität deutlich weniger bzw. stagnierten. Der Preis für Fahrräder stieg zwar um 13 Prozent, liegt aber immer noch um 10 Prozentpunkte unter den durchschnittlichen Preissteigerungen von 23 Prozent, gemessen mit der Inflationsrate (VPI-Gesamt). Die Preise für den öffentlichen Nahverkehr sind in den vergangenen vier Jahren nur um 1 Prozent gestiegen, die Preise fürs Bahnfahren um 4 Prozent. Autofahren ist nicht nur eine der klimaschädlichsten Formen der Fortbewegung. Autofahren reißt auch ein immer größeres Loch in die Geldbörse.
Autofahrer:innen müssen tiefer in die Tasche greifen
Im August 2019 gab ein Haushalt mit PKW im Durchschnitt noch 570 Euro pro Monat für den Besitz, die Instandhaltung und weitere Zusatzgebühren (Maut, Parken) eines Autos aus. Vier Jahre später müssen Autobesitzer:innen tiefer in die Tasche greifen: Im August 2023 mussten Haushalte mit PKW im Schnitt bereits 714 Euro aufwenden. Das sind 144 Euro pro Monat mehr in vier Jahren. Die Durchschnittsausgaben für PKW-Besitzer:innen sind damit im Verkehrsbereich um 25 Prozent gestiegen.
Die durchschnittlichen Ausgaben von Haushalten ohne PKW sind im Beobachtungszeitraum lediglich um 12 Prozent gestiegen, und damit um weniger als die Hälfte. Dazu kommt: Ganz grundsätzlich geben Haushalte ohne PKW deutlich weniger im Verkehrsbereich aus. Sie gaben im August 2023 für ihre Mobilität im Schnitt nur durchschnittlich 84 Euro pro Monat aus. Das ist acht mal weniger als PKW-Besitzer:innen.
Um den CO2-Ausstoß durch Verkehr zu verringern, empfiehlt das Momentum Institut den Ausbau von öffentlichen Verkehrsmitteln und die Förderung alternativer Mobilitätsangebote, vor allem in ländlichen Regionen, in denen Menschen aktuell noch mangels Alternativen auf das Auto angewiesen sind.