Heute findet die bereits 6. Lohnverhandlungsrunde in der chemischen Industrie statt. Die bisherigen fünf Verhandlungen sind gescheitert. Rund 50.000 Personen sind in der Herstellung von chemischen Erzeugnissen beschäftigt. Dazu zählt etwa die Produktion von Kunststoffen, Kosmetika oder Pharmazeutika.
Das letzte Angebot der Unternehmen belief sich auf ein durchschnittliches Lohnplus von 4,61 Prozent und lag damit rund zwei Prozentpunkte unter der durchschnittlichen Inflationsrate der vergangen 12 Monate. Diese betrug 6,33 Prozent. Würde die Gewerkschaft das Angebot der Arbeitgeber:innen annehmen, würde das einen realen Lohnverlust von 1,6 Prozent bedeuten.
Die hohe Inflationsrate der vergangenen Jahre hat den Beschäftigten bereits zugesetzt. Die Kaufkraft der Löhne in der chemischen Industrie ist heute 3,7 Prozent geringer als das 2019 der Fall war. Die starke Lohnerhöhung von knapp 10 Prozent reichte vergangenes Jahr nicht ganz aus, um wieder auf das Niveau von 2019 zu kommen. Die Inflationsrate der vergangenen 12 Monate entwertete den Lohn laufend.