Haus als Symbolbild für Eigenheim und hohe Immobilienpreise
/ 27. Juni 2023

Viele Junge träumen vom Kauf eines Eigenheims. Doch in der Realität schaut es anders aus: Wer nicht mit einer üppigen Erbschaft rechnen kann, muss sich diesen Traum abschminken. 

Mit harter Arbeit ein eigenes Haus bauen, das geht sich heute nicht mehr aus. Die Immobilienpreise sind um mehr als das Doppelte gestiegen in den vergangenen 12 Jahren. Für eine 80m2-Wohnung waren damals noch 160.000 Euro fällig. Heute muss man für dieselbe Bude schon 350.000 Euro hinblättern. Um sich diese Wohnung kaufen zu können, muss man im Schnitt über 60 Jahre lang sparen. Auch die Grundstückspreise sind durch die Decke gegangen. In Graz zahlt man heute mehr als das Doppelte als noch vor 7 Jahren. In Innsbruck sogar das Dreieinhalbfache.

Boden ist eine knappe Ressource: Immer mehr Menschen leben in Österreich - da bleibt für jeden immer weniger Platz. Knappe Güter sind wertvoll. Immo-Konzerne haben das längst erkannt. Um ordentliche Gewinne einzufahren, muss niemand in der Wohnung leben. Die Wertsteigerung macht es lukrativ genug. So wird überall gebaut, mehr leistbarer Wohnraum entsteht dadurch aber nicht. Im Gegenteil. Weil die Grundstückspreise so stark steigen, können sich öffentliche oder gemeinnützige Bauträger keine Grundstücke mehr leisten. Die Folge sind leerstehende Luxus-Apartments und nie enden wollende Vormerklisten für die nächste freie Gemeinde-oder Genossenschaftswohnung.

Dabei wohnt jeder zweite Mensch in Österreich zur Miete. Das ist überall dort auch ökonomisch gescheit, wo gemeinnütziger Wohnbau und Genossenschaften günstigen Wohnraum geschaffen haben. Doch die Rekordteuerung hat auch die Mietpreise stark nach oben getrieben. Höchste Zeit hier politisch gegenzusteuern. Eine rückwirkend eingeführte Mietpreisbremse hält Mietwohnung weiter leistbar. Eine Leerstandsabgabe für Immobilien-Konzerne sorgt für ein Ende der Spekulationsgeschäfte mit Wohnraum. Wohnraum ist schließlich zum Wohnen da. Nicht zum Geschäfte machen.

 

Dieser Text erschien zunächst als Gastkommentar in der Kleinen Zeitung.

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