Im europäischen Vergleich treten Menschen in Österreich am jüngsten ins Arbeitsleben ein. Wer zwischen 1974 und 1988 geboren wurde, hat im Schnitt im Alter von 18,9 Jahren zu arbeiten begonnen, wie eine Auswertung des Momentum Instituts auf Basis von Daten der EU-Kommission zeigt. Die junge Generation (35-49-Jährige) hat in Österreich im Durchschnitt mit 18,9 Jahren eine Arbeit aufgenommen. Beschäftigte in Österreich starteten somit zwei Jahre früher als es in der EU mit durchschnittlich 20,9 Jahren der Fall ist. Italien bildet das europäische Schlusslicht in der jüngsten untersuchten Generation. Italiener:innen begannen im Schnitt erst mit 22,9 Jahren zu arbeiten. Für die Alterskohorte unter 35 Jahren gibt es noch keine Daten, weil deren Berufseinstieg noch nicht komplett abgeschlossen ist.
Vielfach wird gefordert, dass Arbeitnehmer:innen in Österreich länger als bis 65 Jahre arbeiten sollen. Die Daten zeigen jedoch, dass Österreicher:innen zwei Jahre früher zu arbeiten beginnen als Europäer:innen im Durchschnitt und vier Jahre früher als Italiener:innen. Der Berufseinstieg hat sich in den letzten Jahrzehnten leicht nach hinten verschoben – vor allem aufgrund höherer Bildungsabschlüsse und längeren Ausbildungszeiten. Die mittlere Altersgruppe (50-64-Jährige) ist in Österreich mit 18,1 Jahren ins Berufsleben gestartet und damit um 0,8 Jahre früher als die Generation danach. Doch österreichische Arbeitnehmer:innen liegen auch in dieser Altersgruppe konstant zwei Jahre vor dem europäischen Durchschnitt. In der mittleren Altersgruppe sind Menschen in den Niederlanden mit durchschnittlich 23,4 Jahren am spätesten ins Erwerbsleben eingetreten.
Die älteste Generation (65-79-Jährige) fing in Österreich bereits mit 17,4 Jahren mit dem ersten Job an. Damals starteten nur die Beschäftigten in Portugal (16,6) und in Irland (17,3) noch früher ins Berufsleben. Die ältere Generation nahm im EU-Schnitt die Arbeit erstmals mit 19,2 Jahren auf. Auch in diesem Alterssegment starteten die Niederländer:innen am spätesten mit 22,3 Jahren. Damit hat sich der Einstieg ins Arbeitsleben in den vergangenen Jahrzehnten um knapp eineinhalb Jahre nach hinten verschoben.