Metallarbeit als Symbolbild für die Herbstlohnrunde: Ohne kräftige Lohnerhöhungen droht ein massiver Kaufkraftverlust
/ 25. September 2023

Die Preise sind seit 2019 deutlich stärker gestiegen als die Löhne. Seither sank die Kaufkraft der Löhne in den Kollektivverträgen um 5,3 Prozent. So wenig konnten sich Arbeitnehmer:innen zuletzt im Oktober 2012 um ihren Lohn kaufen. Das zeigt eine Analyse des Momentum Instituts auf Basis von Daten der Statistik Austria.

Im August 2023 hatten die Beschäftigten die niedrigste Kaufkraft seit elf Jahren. Die Teuerung hat für Beschäftigte den Einkommensgewinn eines ganzen Jahrzehnts zunichte gemacht. Ohne eine ordentliche Lohnrunde im Herbst drohen sie auf dem Großteil ihrer Verluste sitzen zu bleiben.

Der Tariflohnindex der Statistik Austria misst die Entwicklung aller Löhne, die in Kollektivverträgen vereinbart werden. Überzahlungen oder Erhöhungen der IST-Löhne werden nicht berücksichtigt. Für die Analyse hat das Momentum Institut den monatlichen Tariflohnindex mit dem Verbraucherpreisindex verglichen und so die preisbereinigten kollektivvertraglichen Löhne ausgewertet.

Die Preise ziehen seit zwei Jahren den Löhnen davon. Seit Ende 2019 sind die Preise um 22,6 Prozent gestiegen. Die Lohnerhöhungen laut Kollektivverträgen konnten mit 16,2 Prozent nicht mithalten. Die Preise stiegen somit im gleichen Zeitraum um mehr als ein Drittel stärker als die Löhne. Die Inflation wurde durch die bisherigen Lohnerhöhungen nicht vollständig abgegolten. Dadurch erhalten die Menschen zwar mehr Einkommen durch ihre Arbeit, können sich aber trotzdem weniger kaufen.

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