Dieses Bild zeigt ein leeres Großraumbüro.

Großraumbüro, unspalsh.com

/ 1. Oktober 2020

Das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung und Medien wie Standard und ORF berichten regelmäßig von 120.000 Langzeitbeschäftigungslosen. Tatsächlich liegt die Zahl höher, denn in dieser Rechnung werden die SchulungsteilnehmerInnen außenvor gelassen. In den monatlichen Berichten zur Arbeitslosigkeit wird üblicherweise die Zahl der Arbeitslosen inklusive der Personen in Schulungen berichtet, weil nicht garantiert ist, dass SchulungsteilnehmerInnen danach wieder einen Arbeitsplatz finden. Bei den Langzeitarbeitslosen ist dies in der aktuellen Berichterstattung nicht der Fell – rechnet  man beim AMS gemeldete Personen in Schulungen mit ein, liegt die Zahl der Langzeitarbeitslosen bei über 157.000 statt bei 120.000. Das sind rund 10.000 Personen weniger als zum bisherigen Höhepunkt im Jänner 2017, der angesichts der angespannten Arbeitsmarktlage bald überschritten werden wird (siehe Grafik).
 

Wie aus der Grafik ersichtlich ist, erlebte Österreich seit Beginn der Finanzkrise 2009 eine Verdreifachung der Zahl der Langzeitarbeitslosen, die Ende 2016/Anfang 2017 seinen bisherigen Höhepunkt fand. Nach einer kurzen Phase eines verhaltenen Rückgangs bei besserer Konjunktur von Anfang 2017 bis November 2019 steigt die Langzeitarbeitslosigkeit erneut seit Februar 2020 kontinuierlich an. Aufgrund der momentanen Situation am Arbeitsmarkt ist ein neuer Negativrekord von über 167.000 Langzeitarbeitslosen schon bald zu erwarten. Zudem steigt die Zahl der Personen, die über fünf Jahre lang arbeitslos sind, seit 2012 ungebremst steigt – ein weiterer Indikator für die Dringlichkeit der Umsetzung von Gegenmaßnahmen, wie einer Jobgarantie.

Den ganzen Policy Brief zum Thema gibt es hier zum Download:

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