Geldscheine als Symbolbild für Überförderung
/ 22. Februar 2023

Während Corona beschloss die Bundesregierung diverse Wirtschaftshilfen für Unternehmen. In den Jahren 2020 und 2021 flossen staatliche Subventionen in der Höhe von 30,7 Milliarden Euro an mittlere und große österreichische Unternehmen, wie eine Auswertung des ökosozialen Momentum Instituts anhand von Daten der Statistik Austria zeigt. Trotz Pandemie stiegen dadurch die Gewinne der österreichischen Kapitalgesellschaften (AGs und GmbHs) weiter an. Jeden siebenten Euro Gewinn finanzierte damit der Staat. Vor der Pandemie war es nur jeder 23. Euro.

Vor Ausbruch der Coronapandemie erhielten österreichische Kapitalgesellschaften vier Milliarden Euro an Subventionen vom Staat. In den Jahren 2020 und 2021 vervierfachten sich die Unternehmensförderungen aufgrund der Corona-Wirtschaftshilfen auf 14,9 und 15,8 Milliarden Euro.

Die Gewinne der börsennotierten Aktiengesellschaften und der nicht-börsennotierten Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbHs) verzeichneten in der Pandemie keinen Einbruch. Der Bruttobetriebsüberschuss – die aufsummierten Geschäftsergebnisse der Betriebe – stiegen von 90,4 Milliarden Euro im Jahr 2019 auf 99,3 Milliarden Euro 2021 an – um knapp neun Milliarden Euro. Zum weit überwiegenden Teil geht das auf die Covid-Unternehmensförderungen zurück.

Vor Pandemiebeginn 2019 machten Unternehmenssubventionen für Kapitalgesellschaften noch 4,4 Prozent ihrer Unternehmensgewinne aus. 2020 stieg ihr Anteil am Bruttobetriebsüberschuss auf 14,6 Prozent, 2021 weiter auf 15 Prozent. Dass die Gewinne der größeren Firmen im Land während der Pandemie weiter stiegen, weist auf eine deutliche Überförderung der Unternehmen und eine schlechte ausgestaltung der Hilfen hin. Dennoch gehen die milliardenschweren Subventionen mit dem Energiekostenzuschus in diesem Jahr in die nächste Runde.

Der Finanzsektor und Selbstständige sind nicht Teil der dargestellten (nicht-finanziellen) Kapitalgesellschaften. In nicht-finanziellen Kapitalgesellschaften findet ein Großteil der Wertschöpfung in Österreich statt. Rund 60 Prozent der gesamten Gewinne der Haushalte (Selbstständige) und Kapitalgesellschaften fallen dort an.

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