Symbolbild Profit-Preis-Spirale
/ 29. September 2023

Ein wesentlicher Treiber der Inflation sind in Österreich 2022 und 2023 die Unternehmensgewinne. Im ersten Quartal 2023 lag der Anteil der profitgetriebenen Teuerung siebenmal höher als im Vorjahresquartal und erreichte damit einen neuen Höhepunkt. Bereits 2022 ging ein erheblicher Anteil der Teuerung in Österreich auf die Gewinne der Unternehmen zurück. Das zeigt eine Analyse des Momentum Instituts auf Basis von Berechnungen der Österreichischen Nationalbank.

Seit Beginn letzten Jahres heizen die Gewinne der Unternehmen die Teuerung an. Noch in den beiden Quartalen des ersten Halbjahres 2022 erhöhten die Unternehmensgewinne die Inflationsrate nur um 0,8 Prozentpunkte. Im zweiten Halbjahr 2022 hoben die Unternehmen die Preise kräftig an. Viele Betriebe erhöhten ihre Preise weit über ihre gestiegenen Energiekosten hinaus, um höhere Profite einzufahren. Dadurch haben sie die Preise und ihre Gewinne kräftig nach oben getrieben. Die Inflation fiel um zwei und schließlich fünf Prozentpunkte höher aus im dritten bzw. letzten Jahresviertel des Vorjahres. Im ersten Quartal 2023 lag der Beitrag der Gewinne zur Inflationsrate mit 5,9 Prozentpunkten auf einem Höchststand. Zuletzt steigerten die Profite im Frühjahr die Teuerung um 3,6 Prozentpunkte.

Die stark gewinngetriebene hohe Teuerungsrate ist die Basis für die aktuellen Lohnverhandlungen. Denn die Lohnforderungen basieren traditionell auf der Inflationsrate der vergangenen zwölf Monate. Alleine aufgrund der Gewinne zwischen dem 3. Quartal 2022 und dem 2. Quartal 2023 fällt die Lohnforderung der Metallergewerkschaft um vier Prozentpunkte höher aus. Diese Dynamik lässt auf eine Profit-Preis-Spirale schließen.

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