Profitinflation
/ 17. August 2023

Der Trend der profitgetriebenen Teuerung, hält auch im zweiten Jahresviertel 2023 weiter an. Trotz Lohnerhöhungen sind die Profite nach wie vor für 58 Prozent der hausgemachten Inflation von 8,4 Prozent verantwortlich. Die hausgemachte – nicht importierte – Teuerung stieg im letzten Jahr stark an. Betrug sie im 2. Quartal 2022 noch 4,4 Prozent, lag sie im 2. Quartal 2023 bei 8,4 Prozent.

Seit Beginn der hohen Inflation sind Profite der Haupttreiber

Bereits im zweiten Quartal 2021 machten Profite einen größeren Teil der Inflation aus als Löhne. Auch im zweiten Quartal 2023 treiben Profite mit 4,9 Prozentpunkten die Inflation weitaus mehr, als es die Löhne mit 3,5 Prozentpunkten tun. Damit hält die profitgetriebene Teuerung das neunte Quartal – also über zwei Jahre – in Folge an. Die profitgetriebene Inflation ist somit hartnäckiger als erwartet. Eigentlich wäre zu erwarten gewesen, dass der Beitrag der Löhne durch die Erhöhungen 2023 ein größerer sein wird. Nach zwei Jahren Profit-Preis-Spirale ziehen die Löhne aber nur langsam nach. Arbeitnehmer:innen haben durch die Teuerung einen großen Kaufkraftverlust erlitten. Denn Unternehmen haben ihre Preise weit mehr angehoben, als es zur Deckung ihrer gestiegenen Kosten eigentlich notwendig gewesen wäre. Durch die Lohnerhöhungen bekommen Arbeitnehmer:innen einen Teil ihres Kaufkraftverlusts wieder zurück, allerdings treiben im zweiten Quartal 2023 die Profite die Inflation immer noch stärker als die Löhne.

Gemessen wird die inländische, hausgemachte Inflation mittels des von der Statistik Austria erhobenen “Deflators des Bruttoinlandsprodukts”. Der bekanntere Verbraucherpreisindex erfasst ausschließlich Konsumgüter und -dienstleistungen. Im Gegensatz dazu enthält der BIP-Deflator auch andere inländische Preise – jene für Investitionsgüter, Exporte und staatliche Dienstleistungen. Importgüter sind nicht enthalten, weswegen er als umfassenderes Maß für den inländischen Preisauftrieb gilt.

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