Am 30. April wird jährlich der Tag der Arbeitslosen begangen, um auf die prekäre Lage von Erwerbsarbeitssuchenden Menschen aufmerksam zu machen. Zum Anlass hat das Momentum Institut die Erwerbssituation von Jugendlichen (15-24-Jährige) in Österreich nach Bundesländern und Branchen untersucht.
Die Analyse zeigt: Österreichweit sind 12 Prozent der Jugendlichen erwerbsarbeitslos. Zur Analyse werden nur Jugendliche herangezogen, die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, sprich keine Schule oder Universität besuchen oder eine Lehre absolvieren. Am höchsten ist die Quote der Jugendarbeitslosigkeit in Wien. Die Arbeitslosenquote beschreibt den Anteil der Arbeitslosen an der Erwerbsbevölkerung. Den höchsten Anstieg zeigen die Daten mit 16 Prozent in Tirol sowie österreichweit in den Branchen Transport, Bau und Gastro.
Während im März 2024 die Arbeitslosenquote der Menschen im Alter von 25 Jahren und älter 8 Prozent betrug, sind es bei den Jugendlichen (16-24-Jährige) 12 Prozent. In Wien war im März 2024 mit 22 Prozent jede:r fünfte Jugendliche, der dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht, erwerbsarbeitslos. Das macht die Bundeshauptstadt somit zur ungewollten Hochburg der Jugendarbeitslosigkeit im Land. Die zweitgrößte Jugendarbeitslosigkeit hat das Burgenland mit 13 Prozent – 9 Prozentpunkte weniger als in Wien.
Tirol weist zwar im März 2024 mit 5 Prozent die geringste Jugendarbeitslosigkeit auf, allerdings stieg sie im Vergleich zum Vorjahresmonat (März 2023) mit 16 Prozent dort am stärksten von allen Bundesländern. Dicht gefolgt von Vorarlberg mit einem Anstieg von 15 Prozent.
Einzig das Burgenland hat es geschafft die Anzahl der arbeitssuchenden jungen Menschen im Vergleich zum Vorjahr um 2 Prozent zu verringern. Österreichweit ist die Jugendarbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahresmonat um 10 Prozent gestiegen.
Die höchste Jugendarbeitslosenquote im März 2024 sehen wir mit 23 Prozent in der Branche “wirtschaftliche Dienstleistungen”. Darunter fallen etwa Berufe in Reisebüros, Securities oder die Vermietung von Autos oder Geräten.
Die größten Veränderungen der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahresmonat zeigen die Daten in den Branchen Verkehr und Lagerei (23 Prozent), Bau (19 Prozent) sowie Beherbergung und Gastro (17 Prozent).
Um die Erwerbsarbeitslosigkeit generell aber auch im speziellen von Jugendlichen zu verringern, empfiehlt das Momentum Institut einen Mix an Maßnahmen. Eine Ausbildungsoffensive für ‘Green Jobs’ um den sozial ökologischen Wandel hin zu einer klimafitteren Wirtschaftsweise voranzutreiben, ist eine Maßnahme im Sinne von mehr Jobs und Klimaschutz. Eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich hilft, Arbeit auf mehr Schultern zu verteilen und kann somit mehr Menschen in die Erwerbstätigkeit bringen. Schließlich sollte die EU-Jugendgarantie verstärkt in Österreich umgesetzt werden.