April 2025: Arbeitslosigkeit weiterhin deutlich über Vorjahresniveau

Auch im April ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr wieder deutlich gestiegen. 392.600 Menschen sind aktuell auf Jobsuche, die Arbeitslosenquote beträgt 9,1 Prozent und liegt damit um 0,5 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Damit sind rund 24.800 mehr Menschen arbeitslos oder in Schulung gemeldet als im April 2024. Die offenen Stellen reduzierten sich und liegen nun bei rund 82.000. Aktuell kommen somit 4,8 Arbeitslose auf eine offene Stelle.
Die Rezession der Industrie macht sich immer noch stark in den Arbeitslosenzahlen bemerkbar. In der Warenherstellung ist die Arbeitslosigkeit mit 15,1 Prozent weiter angestiegen. Aber auch im Gesundheits‐ und Sozialwesen (+12,9 Prozent), sowie im Handel (+9,3 Prozent) hat die Arbeitslosigkeit stark zugenommen.
Die Rezession der Industrie ist auch immer noch anhand der Veränderung der Arbeitslosenzahlen in den Bundesländern zuerkennen. Dabei vermerkt Oberösterreich mit 15,8 Prozent auch weiterhin den höchsten Anstieg der Arbeitslosigkeit. In Tirol ist die Arbeitslosigkeit mit einem Plus von 3,3 Prozent am geringsten gestiegen. In allen anderen Bundesländern liegt der Anstieg zwischen 4,7 und 7,7 Prozent.
Die Langzeitarbeitslosigkeit steigt seit mittlerweile über 2 Jahren kontinuierlich an. Aktuell haben rund 132.000 Personen seit mehr als einem Jahr keine Beschäftigung, das entspricht jeder:jedem dritten Arbeitslosen. Für sie gestaltet sich eine Vermittlung in den Arbeitsmarkt laufend schwieriger. Ein Drittel der Langzeitbeschäftigungslosen ist älter als 50 Jahre, mehr Details zu den Folgen für ältere Arbeitslose gibt es hier.
Angesichts stetig steigender (Langzeit-)Arbeitslosenzahlen, ist aktuell der ideale Zeitpunkt, um arbeitslosen Menschen zu helfen. Wir empfehlen, das Arbeitslosengeld von aktuell 55 Prozent des letzten Nettoeinkommens auf 70 Prozent zu erhöhen. Ebenfalls sollte die Notstandshilfe in der vollen Höhe des Arbeitslosengeldes ausbezahlt werden. Das holt rund 48.000 Personen aus der Armutsgefährdung heraus. Beide Versicherungsleistungen sollten auch an die Inflation angepasst werden. Außerdem sollte die Regierung gezielt jenen Menschen eine Perspektive bieten, die langzeitarbeitslos sind und oft vom regulären Arbeitsmarkt ausgegrenzt sind. Eine bundesweite Ausrollung des Jobgarantieprojekts „MAGMA“ des AMS Niederösterreichs wäre ein geeignetes Instrument dafür.