Anlässlich des Tags der Arbeitslosen am 30. April hat das Momentum Institut die Bezugshöhe der Arbeitslosenunterstützung in Österreich im Jahr 2022 analysiert. Trotz positiver Entwicklungen am Arbeitsmarkt sind aktuell rund 334.000 Menschen erwerbsarbeitslos bzw. in Schulung. Während die meisten Sozialleistungen seit diesem Jahr an die Inflation angepasst werden, ist das beim Arbeitslosengeld nicht der Fall. Den starken Preissteigerungen für Wohnen, Heizen und Lebensmittel sind Erwerbsarbeitslose dennoch ausgesetzt.
Die Analyse der Daten des Arbeitsmarktservices zeigt: 2022 betrug die mittlere Arbeitslosenunterstützung nur rund 973 Euro. Das sind 419 Euro unter der Armutsgefährdungsschwelle und sogar rund 30 Euro weniger als noch im Jahr 2021. Erwerbsarbeitslose sind damit die absoluten Verlierer:innen der aktuellen Teuerung. Trotz der rasanten Preissteigerungen hat sich die mittlere Arbeitslosenunterstützung gegenüber dem Vorjahr nicht gesteigert, sondern sogar verringert. 91 Prozent der Bezieher:innen von Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe beziehen eine Unterstützung unter der Armutsgefährdungsschwelle (Grenze für 1-Personen-Haushalt). Grund dafür ist einerseits die fehlende Anpassung des Arbeitslosengeldes an die Inflation, andererseits waren Besserverdiener:innen 2022 weniger von Arbeitslosigkeit betroffen als 2021, was die Bezugshöhe im Mittel etwas nach unten gedrückt hat.