Bisher trotzte der österreichische Arbeitsmarkt den aktuellen Krisen. Nun läuft er allerdings Gefahr zu kippen. Im Vergleich zum März des Vorjahres kam es zwar zu einem Rückgang der Arbeitslosenzahlen um 0,6 Prozent, allerdings sind in vielen Branchen und Bundesländern bereits steigende Zahlen zu verzeichnen. Mit 7,8 Prozent lag die Arbeitslosenquote (inklusive Schulungsteilnehmer:innen) nur 0,1 Prozentpunkt unter dem Niveau von März 2022.
Im März waren insgesamt rund 335.000 Menschen in Österreich erwerbsarbeitslos. Vergleicht man die Zahl mit dem März des Vorjahres, waren das ungefähr 2.000 Personen weniger. Für diesen Rückgang ist vor allem eine positive Entwicklung der Zahlen bei den Frauen verantwortlich. Bei den Männern ist die Arbeitslosigkeit im Vergleichszeitraum hingegen gestiegen.
Ein Blick auf die unterschiedlichen Sektoren zeigt, dass die Arbeitslosigkeit vor allem im Bausektor gestiegen ist. Diese Entwicklung war bereits in den vergangenen Monaten zu beobachten. Mit 6,2 Prozent fiel der Anstieg im März allerdings noch stärker aus als im Vormonat. Die stärksten Rückgänge waren hingegen im Leiharbeitssektor (-7,8 Prozent), im Handel (-3,6 Prozent) und in der Industrie (-3,5 Prozent) zu verzeichnen. Auch im Gesundheitswesen war ein leichter Rückgang von 2,1 Prozent zu verzeichnen.
Auch hinsichtlich der Bundesländer zeichnet sich ein recht differenziertes Bild. In vier der neun Bundesländer kam es zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit. Mit 2,9 Prozent fiel dieser in Salzburg am stärksten aus. Auf Platz zwei folgt die Steiermark mit einem Plus von 2,3 Prozent. Zu einem Rückgang kam es hingegen in den anderen fünf Bundesländern. Am deutlichsten war dieser in Niederösterreich (3,9 Prozent) und in Tirol (3,2 Prozent).
Sorgen bereiten auch die neuesten Zahlen im Bereich Jugendarbeitslosigkeit. Am stärksten stieg die Arbeitslosigkeit mit 5 Prozent bei den unter 25-Jährigen. Eine positive Entwicklung zeigt sich im Gegensatz dazu bei den über 49-Jährigen. Hier sank die Arbeitslosigkeit um rund 6 Prozent.
Anhand der aktuellen Daten lässt sich der vielfach zitierte Arbeitskräftemangel nicht ablesen. Der Rückgang der offenen Stellen fiel mit 11.684 deutlich stärker aus als jener der erwerbsarbeitslosen Personen (1.933). Auf rund 335.000 Arbeitslose kamen im März nur etwa 113.000 offene Stellen. Demnach kommen auf eine offene Stelle rund drei Arbeitssuchende. Das sind 0,25 Personen mehr als noch im März 2022.