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Coronamaßnahmen: Vor der nächsten Welle? Nutzen wir die Zeit!

Barbara Blaha
16. Dezember 2021
Coronamaßnahmen: Vor der nächsten Welle? Nutzen wir die Zeit!

Glaubt man den Expertinnen und Experten, steht uns – dank der Omikron-Variante – im Jänner eine neue Corona-Welle ins Haus. Die Hoffnung auf einen Irrtum der Expert:innen reicht als Vorbereitung bei weitem nicht. Spätestens bei Welle Nummer fünf sollten wir aus vergangenen Fehlern gelernt haben.

Schulen und Kindergärten sicher gestalten

Was fehlt? Etwa krisensichere Regeln für Schulen und Familien. Es ist originell, wenn der neue Bildungsminister sagt, die Schulen mögen so lange offenbleiben, wie möglich. Die Frage ist doch: Was tun wir dafür? Die Infektionen schulterzuckend in Kauf nehmen? Die Wahrheit ist: für offene Schulen braucht es entweder mehr Anstrengungen in anderen Gesellschaftsbereichen, um die Corona-Inzidenz an sich zu drücken – oder deutlich mehr Ressourcen in den Schulen selbst, etwa um Distance Learning zu ermöglichen. Die Kindergärten könnten wir bei der Entwicklung von Schutz-Konzepten anders als bisher endlich mitdenken.  

Am Arbeitsmarkt vorsorgen

Ein Jänner-Lockdown würde die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt erneut treffen. Auch hier kann man vorsorgen: Das erste Corona-Jahr hat Mütter allein wegen ihrer reduzierten Erwerbsarbeitszeit mehr als eine Milliarde Euro an Einkommen gekostet. Wer arbeitslos wird, fällt auf rund die Hälfte des Einkommens zurück, in Trinkgeld-Berufen auf noch weniger. Die Fixkosten laufen aber weiter. Während wir Unternehmen mit Fixkostenzuschuss und Co großzügig helfen, ist auch im bald dritten Jahr der Pandemie das Arbeitslosengeld nicht angepasst worden.

Das Land wieder zusperren allein reicht übrigens nicht: Dass PCR-Tests außerhalb von Wien immer noch ein seltener Luxus sind, wird mit jedem Tag gefährlicher. Auch bei der Impfung muss mehr weitergehen – eine Million Stiche jede Woche braucht es nach Berechnungen des Momentum Instituts, damit Anfang Februar alle geimpft sind. Derzeit sind es knapp 700.000. Noch ist Zeit – aber nicht mehr lange.

 

Dieser Text erschien zunächst als Gastkommentar in der Kleinen Zeitung.

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