Im folgenden eine Übersicht zu Fragen und Antworten zum Parlagram des Momentum Instituts, das die Debatten im österreichischen Nationalrat für die Vielen durchsuchbar macht.
Von der Webseite des Österreichischen Parlaments. Dort finden sich die stenographischen Protokolle der Parlamentssitzungen. Die Daten sind auch im Rahmen des österreichischen Open Data Portals data.gv.at verfügbar.
Das Suchergebnis zeigt die absolute sowie die relative Häufigkeit an, mit der ein Wort pro Jahr in den Protokollen vorkommt. Das Umschalten zwischen absoluten und relativen Häufigkeiten erlaubt ein Butten unter dem Diagramm.
Das Parlagram durchsucht die gesamten Protokolldokumente. Treffer können also auch aus Kopfzeilen stammen. Ebenfalls erfasst werden beispielsweise die Namen der SprecherInnen und im Nationalrat formulierte Entschließungsanträge.
Auch dafür gibt es einen Schalter unter dem Parlagram. Die Option „auch Wortteile“ findet bei „schul“ also nicht nur „Schule“ und „Ganztagsschule“, sondern auch „Fahrschule“. Zudem ist Groß- und Kleinschreibung egal.
Das Parlagram durchsucht Nationalratsprotokolle seit 1945. Wobei erst seit Beginn der 20. Gesetzgebungsperiode (15.1.1996) die Protokolle digital erstellt und auch digital gespeichert werden. Davor gibt es online nur Scans von gedruckten Protokollseiten, mit einer etwas größeren Ungenauigkeit bei der Suche.
Die Texterkennung (OCR) des Parlaments weist jedoch vor allem bei alten Protokollen viele Fehler auf. Das heißt, dass im Zweifelsfall die Anzahl eher eine Untergrenze darstellt, je weiter man zurückgeht.
Die Bereitstellung der stenographischen Protokolle durch das Parlament erfolgt mit einer gewissen Verzögerung. Wir bemühen uns um regelmäßige Updates sobald die Protokolle verfügbar sind. Aktuell sind Daten bis März 2021 via Parlagram verfügbar.
Das Parlagram erfasst ausschließlich Protokolle von Plenarsitzungen des Nationalrats.
Das hängt mit der Anzahl der Sitzungen zusammen. In Wahlkampfjahren finden deutlich weniger Sitzungen statt, damit wird in diesen Jahren im Parlament weniger gesprochen, z.B. 1996 (54 Sitzungen), 1997 (51), 1998 (49), 1999 (34). Deshalb ist es oft wichtig, auch relative Häufigkeiten in den Blick zu nehmen, bei denen für die Gesamtzahl der Worte pro Jahr korrigiert wird.
Das Datenprojekt wurde vom Momentum Institut in Kooperation mit Univ.-Prof. Jürgen Pfeffer (Technische Universität München) erstellt. Für die technische Umsetzung zeichnet das Büro Unite verantwortlich.
Inspiration für das Parlagram war außerdem die deutsche Wochenzeitung „Die Zeit“, welche das für den deutschen Bundestag vorgemacht hat.
Wie die gesamte Arbeit des Momentum Instituts ist auch dieses Werkzeug spendenfinanziert. Wenn Du es hilfreich findest, freuen wir uns über eine Unterstützung egal in welcher Höhe. Regelmäßige Spenden geben uns aber natürlich mehr Planungssicherheit. Vielen Dank!
Stand: 20. Juni 2021
Headerbild: Thomas Wolf, www.foto-tw.de, Parlament Wien abends, Ausschnitt von Momentum Institut, CC BY-SA 4.0