Österreich wird zurzeit für die Aufnahme neuer Staatsschulden bezahlt. Die Renditen auf neu ausgegebene österreichische Bundesanleihen befinden sich seit den 1980er Jahren im Sinkflug. Seit letztem Jahr liegen sie sogar im negativen Bereich. Wie eine Analyse des Momentum Instituts mithilfe von Daten der Österreichischen Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) belegt, führt das aus Sicht des Staates zu einem Gewinn von EUR 36 Mio. im ersten Laufjahr.
Rechnet man volkswirtschaftlich korrekt die künftige Geldentwertung mit plausiblen Inflationsraten von 1 bis 3 Prozent jährlich mit ein, dürfte der Gewinn inflationsbereinigt über die gesamte Laufzeit der 2021 neu begebenen Anleihen (in Höhe von EUR 41 Mrd.) kumuliert zwischen EUR 4 und 11 Mrd. betragen. Mit einer realen Ersparnis 9 bis 27 Prozent waren die finanziellen Bedingungen für öffentliche Investitionen und staatliche Ausgaben mit Investitionscharakter historisch kaum jemals so günstig wie heute.
Volkswirtschaftlich werden damit viele öffentliche Investitionsprojekte wesentlich rentabler als noch vor einigen Jahren. Durch die negativen Zinsen bekommen öffentliche Investitionen eine doppelte Rendite. Denn einerseits steigern Investitionen den Wohlstand heutiger und künftiger Generationen. Andererseits finanzieren sich die Investitionen teils von selbst.
Das Momentum Institut empfehlt daher die Errichtung eines anleihefinanzierten staatlichen Investitionsfonds als Schlüssel für mehr öffentliche Zukunftsinvestitionen. Unter anderem sollte wären für diesen Fonds die folgenden Aufgaben von zentraler Bedeutung: