Weltgesundheitstag: Mann arbeitet schwer
/ 6. April 2023

Morgen am 7. April ist Weltgesundheitstag. In diesem Jahr feiert die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ihr 75-jähriges Bestehen. Das diesjährige Motto „Gesundheit für alle“ sollte in reichen Industrienationen wie Österreich eigentliche eine Selbstverständlichkeit sein. Österreich hat zwar im internationalen Vergleich ein Gesundheitssystem mit geringeren finanziellen Hürden, dennoch erfreuen sich auch hierzulande Wohlhabende einer besseren Gesundheit und eines längeren Lebens als Ärmere.

Eine Berechnung des Momentum Instituts mit Daten der Stadt Wien zeigt: Die durchschnittliche Lebenserwartung in den 23 Wiener Bezirken unterscheidet sich deutlich voneinander. Dieser Unterschied ist zu einem großen Teil durch die Einkommensunterschiede in den Bezirken erklärbar. Die längste Lebenserwartung haben Bewohner:innen im 1. Bezirk mit durchschnittlich 82,7 Jahren. Am kürzesten leben hingegen die Bewohner:innen in Floridsdorf (21. Bezirk). Dort beträgt die Lebenserwartung nur 74,5 Jahre und damit mehr als 8 Jahre weniger. Wer sich in Wien etwas auskennt, erkennt hier schon ein Muster, das sich über alle Bezirke zieht: Wiener:innen, die in ärmeren Bezirken leben, sterben im Durchschnitt deutlich früher.

Wer in ärmeren Bezirken wohnt, stirbt früher

Der 1. Bezirk ist jener Bezirk, in dem das Gehalt der Bewohner:innen mit durchschnittlich 2.470€ netto am höchsten ist. Das durchschnittliche Gehalt der Floridsdorfer:innen ist hingegen mit 1.680€ eines der niedrigsten. Auch in anderen Bezirken, in denen das durchschnittliche Einkommen gering ist, ist die durchschnittliche Lebenserwartung geringer als in reichen Bezirken. Bezirke, in denen das durchschnittliche Nettoeinkommen um 100 Euro höher ist, haben im Durchschnitt eine um 8 Monate längere Lebenserwartung.

Tabelle: Durchschnittliche Nettolöhne und Lebenserwartung im Überblick

Der deutliche Zusammenhang zwischen Einkommen und Gesundheit zeigt sich jedoch nicht erst am Ende des Lebens. Auch während des Lebens sind reichere Menschen im Durchschnitt länger gesund als ärmere Menschen. Das zeigt eine Auswertung des Momentum Instituts mit Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat. Nur 3,5 Prozent der österreichischen Beschäftigten im reichsten Einkommensfünftel haben einen ‘schlechten’ oder ‘sehr schlechten’ Gesundheitszustand. Im ärmsten Einkommensfünftel sind es viermal so viele, nämlich mit rund 14 Prozent. Zum Vergleich: 82 Prozent der Personen im reichsten Einkommensfünftel haben einen ‘guten’ oder ‘sehr guten’ Gesundheitszustand. Im ärmsten Einkommensfünftel können das nur 62% behaupten – ein Unterschied von 20 Prozentpunkten.

Je geringer das Einkommen, desto schlechter der Gesundheitszustand

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