Nach den Rekordgewinnen 2022 und 2023 steigern die Landesversorger ihre Übergewinne erneut, wie eine Auswertung des Momentum Instituts zeigt. Sie verzeichnen 2024 rund 2,6 Milliarden Euro an Gewinnen. Im Durchschnitt der vier Jahre vor der Krise (2018-2021) lagen die Gewinne bei rund einer Milliarde Euro. Damit haben die Energieunternehmen im vergangenen Jahr Übergewinne in Höhe von 1,5 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorkrisenniveau eingenommen. Somit steigerten die Versorger ihre bereits sehr hohen Übergewinne aus 2023 in Höhe von 1,4 Milliarden Euro erneut. 2022 lagen die Übergewinne mit 500 Millionen Euro deutlich unter dem Wert aus 2024 – die Übergewinne haben sie in nur drei Jahren verdreifacht.
Im Zeitraum von Anfang 2022 bis Ende 2024 haben die neun Landesversorger insgesamt 6,5 Milliarden Euro an Gewinnen eingenommen, davon sind mit 3,4 Milliarden Euro mehr als die Hälfte reine Übergewinne – sprich jene Gewinne, die über dem jährlichen Durchschnitt der Vorkrisenjahre (2018-2021) liegen.
Der größte Anteil (23 Prozent) an den Übergewinnen geht auf die Kelag Kärnten zurück. Den zweitgrößten Anteil hat die Wien Energie mit 18 Prozent, dicht gefolgt von der EVN (15 Prozent), der illwerke AG (13 Prozent) und der TIWAG (12 Prozent). Auf die Energie AG Oberösterreich (8 Prozent), der Energie Steiermark (6 Prozent) sowie auf die Burgenland Energie AG (2 Prozent) und die Salzburg AG (2 Prozent) entfallen deutlich geringere Anteile.
Seit ersten Dezember 2022 werden Übergewinne von Energieunternehmen ab bestimmten Grenzwerten vom Staat abgeschöpft. Durch die zahnlose Ausgestaltung des Energiekrisenbeitrags für Strom und Fossile kommt es, dass für die gesamten Übergewinne der neun Landesversorger, der Verbund AG und der OMV in Höhe von 10,25 Milliarden Euro für die Jahre 2022, 2023 und 2024 insgesamt lediglich 562 Millionen Euro abgeschöpft werden. Von ihren Rekord-Übergewinnen im Milliardenbereich müssen die Energieriesen des Landes also gerade einmal 5,5 Prozent abgeben. Durch die lasche Ausgestaltung der Steuer seitens der Regierung bleiben die Löwenanteile der massiven Gewinne unberührt.