Archive: Beiträge

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Lohnverhandlungen im Strukturwandel

Lohnverhandlungen im Strukturwandel

Die traditionellen Rollen im Lohngefüge geraten ins Wanken. Jahrzehntelang galt die Metallindustrie als Zugpferd der Kollektivvertragsverhandlungen – ihr Abschluss als Messlatte der anderen Branchen. Das gilt aktuell nicht mehr, denn die unterschiedlichen Branchen sind konträren Bedingungen ausgesetzt: Die Metallindustrie schwächelt unter mangelnder Nachfrage und hohen Energiepreisen, während Eisenbahn und Sozialwirtschaft dringend zusätzliches Personal brauchen.
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SWÖ-KV: Niedrige Löhne in systemrelevanten Berufen setzen gefährliches Signal

SWÖ-KV: Niedrige Löhne in systemrelevanten Berufen setzen gefährliches Signal

Am Dienstag geht es in die erste Verhandlungsrunde der Sozialwirtschaft (SWÖ). Unsere Auswertung zeigt: Soziale systemrelevante Berufe werden wesentlich schlechter bezahlt als technische und sogar deutlich unterdurchschnittlich im Vergleich zur Gesamtwirtschaft. Diese Situation hat sich im Vergleich zum Vorjahr sogar verschärft.
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Sozialberufe werden unterdurchschnittlich bezahlt. Diese Grafik zeigt die Bruttostundenlöhne nach Branche und jeweiliger Frauenanteil. Zu sehen sind durchschnittliche Bruttostundenlöhne in der Sozialen Daseinsvorsorge (Betreuung und Pflege), der Durchschnitt in der Gesamtwirtschaft, sowie jene der technischen Daseinsvorsorge (Informations- und Kommunikations-Technik sowie Energieversorgung).
Bezahlung in Sozialberufen unterdurchschnittlich
In der Betreuung werden brutto pro Stunde im Schnitt 18,56 Euro vergütet - bei einem Frauenanteil von 87 Prozent in der Branche. In der Pflege sind rund 8 von 10 Beschäftigten weiblich, ihnen wird 20,50 Euro brutto pro Stunde bezahlt. Damit liegt die durchschnittliche Bezahlung in diesen systemrelevanten Branchen unter dem Durchschnitt der Gesamtwirtschaft (25,14 Euro) und zwar um mindestens 4,64 Euro pro Stunde (im Vergleich zu Pflege). Damit hat sich der Abstand zum durchschnittlichen Bruttostundenlohn in der Pflege zu jenem der Gesamtwirtschaft im Vergleich zum Vorjahr sogar deutlich vergrößert - vergangenes Jahr lag der Abstand noch bei 1,83 Euro pro Stunde. Auch der Abstand zwischen dem durchschnittlichen Bruttostundenlohn in der Betreuung (18,56 Euro) hat sich heuer mit einer Differenz von 6,58 Euro im Vergleich zum Vorjahres-Abstand (2,87 Euro) mehr als verdoppelt. Stark männlich dominierte Berufe in der technischen Daseinsvorsorge hingegen, werden sogar überdurchschnittlich bezahlt. Etwa Berufe in der Informations- und Kommunikationstechnik haben einen Bruttostundenlohn von 28,14 Euro. In der Energieversorgung ist unter fünf Beschäftigten lediglich eine Person weiblich, im Schnitt beträgt der Stundenlohn brutto um 4,69 Euro mehr als im Gesamtwirtschaftlichen-Durchschnitt. 
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Inflation: 6.700 Euro durchschnittliche Mehrkosten pro Jahr als noch 2020

Inflation: 6.700 Euro durchschnittliche Mehrkosten pro Jahr als noch 2020

Im Schnitt müssen Personen in Österreich im August 2025 um 562 Euro monatlich mehr ausgeben, um denselben Lebensstandard zu erhalten wie August 2020. Mit einer effektiven Inflationsbekämpfung, wie in anderen Ländern, könnten die zusätzlichen Mehrkosten für die Bevölkerung um hunderte Euro pro Monat geringer ausfallen.
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Teuerung in Österreich am höchsten in Westeuropa. Aufsummierte Teuerungsrate seit August 2020. Diese Grafik des Momentum Instituts zeigt den Verlauf der Teuerungsraten in Westeuropa seit August 2020. Österreich weist mit einer kumulierten Inflationsrate von 29,2 Prozent die höchste auf. Die Schweiz bildet mit 7,3 Prozent das Schlusslicht mit der geringsten Teuerungsrate. 
Teuerung in Österreich am höchsten in Westeuropa
Während Österreich in den vergangenen fünf Jahren seit August 2020 eine aufsummierte Teuerungsrate in Höhe von 29,2 Prozent aufweist, fällt sie im Schnitt der Eurozone mit 23,4 Prozent deutlich geringer aus. Die Teuerungsrate in Frankreich (17,5 Prozent) ist um 40 Prozent geringer als in Österreich und in der Schweiz (7,3 Prozent) ist sie sogar um drei Viertel niedriger.
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Hiesige Inflation beschert uns überdurchschnittliche Kostenexplosion. Diese Grafik des Momentum Instituts zeigt die durchschnittlichen monatlichen Mehrkosten in Euro, 2025 im Vergleich zu 2020. Zu sehen sind Länder in Westeuropa mit einer Bevölkerung über 500.000 Menschen. In Österreich fallen die höchsten Mehrkosten an.
Hiesige Inflation beschert Österreich überdurchschnittliche Kostenexplosion
Mit einer Inflationsrate wie in Deutschland, Spanien, Frankreich, der Schweiz sowie im Durchschnitt der Eurozone würden die Mehrkosten in Österreich deutlich geringer ausfallen. Mit der deutschen Teuerungsrate etwa wären es mit Mehrkosten in Höhe von 470 Euro pro Monat um 92 Euro weniger. Im Vergleich mit der durchschnittlichen Inflationsrate der Eurozone müssten Menschen in Österreich gar 127 Euro pro Monat weniger stemmen. Hätte Österreich eine Inflationsrate wie in Spanien, würden sich die Mehrkosten lediglich auf 403 Euro belaufen – um 159 Euro pro Monat weniger als mit der hiesigen Rate. Mit der französischen Inflationsrate belaufen sich die Mehrkosten in Österreich auf 361 Euro und mit Abstand die geringsten Mehrkosten, brächte eine Teuerungsrate wie in der Schweiz – nur 139 Euro Mehrkosten würden in diesem Szenario anfallen. Bei der Analyse werden die durchschnittlichen monatlichen Konsumausgaben von Personen in Österreich im Jahr 2020 in Höhe von 1.890 Euro herangezogen und um die jeweilige Inflation seit 2020 hochgerechnet.
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Leben in Österreich um 562 Euro im Monat teurer als 2020. Diese Grafik des Momentum Instituts zeigt die zusätzlichen Mehrkosten im August 2025 im Vergleich zu August 2020 für Österreich, Deutschland, Euroraum, Spanien, Frankreich und der Schweiz, wenn für die durchschnittlichen Konsumausgaben in Österreich die jeweiligen Inflationsraten der betrachteten Länder herangezogen werden. Die Mehrkosten sind aufgeschlüsselt in: Lebensmittel, Wohnen, Energie, Gastro und Beherbergung, Rest. Österreich hat mit Abstand die höchsten Mehrkosten.
Leben in Österreich um 562 Euro im Monat teurer als 2020
Von den monatlich zusätzlichen Kosten in Österreich in Höhe von 562 Euro entfallen 76 Euro auf Lebensmittel, 49 Euro auf den Bereich Wohnen und 69 Euro auf die Energie. Weitere 140 Euro entfallen auf die Ausgaben für Gastro und Bewirtschaftung und 229 Euro auf andere Ausgaben wie etwa für Treibstoffe, Gesundheit, Freizeit und Kultur oder beispielsweise Bildung. Die Mehrkosten bei den Lebensmitteln fallen wohl moderater aus, da sich die Preise in Österreich schon vor der Krise auf einem vergleichsweise sehr hohen Niveau befanden.
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Versteckte Armut: Sozialstaat schützt Frauen in Mehrpersonen-Haushalten am wenigsten

Versteckte Armut: Sozialstaat schützt Frauen in Mehrpersonen-Haushalten am wenigsten

Eine neue Studie der Caritas zeigt, dass gängige Berechnungsmethoden des Armutsrisikos jenes von Frauen, die mit anderen Personen in einem Haushalt leben, deutlich unterschätzt. Das individuelle Armutsrisiko von nicht-alleinlebenden Frauen in Österreich ist dreimal höher als jenes von nicht-alleinlebenden Männern. 
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Wo der Sozialstaat bei der Reduktion des Armutsrisikos zu kurz greift
Wo der Sozialstaat bei der Reduktion des Armutsrisikos zu kurz greift
Eine genauere Betrachtung des individuellen Armutsrisikos von nicht-alleinlebenden Frauen nach Erwerbsstatus und Kindern im Haushalt zeigt: Während der Sozialstaat besonders für Pensionistinnen eine wichtige Rolle spielt, um ihr Armutsrisiko zu reduzieren, zeigt er große Schwächen bei nicht-alleinlebenden Frauen in Teilzeitarbeit (<20 Wochenstunden, minus 6 Prozentpunkte) und vollzeitbeschäftigten Frauen (minus 2 Prozentpunkte). Für selbständig erwerbstätige Frauen, die in Mehrpersonen-Haushalten leben, steigt das Armutsrisiko durch das Steuer- und Sozialsystem sogar (plus 4 Prozentpunkte). Im Erwerbsleben ändert das Steuer- und Sozialleistungssystem also wenig am Armutsrisiko von Frauen, die nicht allein leben. Haben Frauen mehr als drei Kinder, reduziert der Sozialstaat ihr Armutsrisiko weniger stark (minus 6 Prozentpunkte), als mit nur einem Kind (minus 7 Prozentpunkte).
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Familienleistungen wichtiger Faktor für Reduktion von Armut bei nicht-alleinlebenden Frauen
Familienleistungen wichtiger Faktor für Reduktion von Armut bei nicht-alleinlebenden Frauen
Steuer- und Sozialversicherungsbeiträge wirken sich negativ auf das Armutsrisiko von nicht-alleinlebenden Frauen und Männern aus, sprich es steigt. Auch hier ist der Effekt stärker für nicht-alleinlebende Frauen als für Männer: Ihr Armutsrisiko steigt um 2,3 Prozentpunkte, während jenes für nicht-alleinlebende Männer um nur 0,8 Prozentpunkte steigt. Besonders stark ist der Effekt bei Frauen in Teilzeitbeschäftigung zu sehen: Ihr individuelles Armutsrisiko erhöht sich durch das Steuer- und Abgabensystem um fast 5 Prozentpunkte.
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Sozialstaat reduziert Armutsrisiko von Frauen in Mehrpersonen-Haushalten am wenigsten
Sozialstaat reduziert Armutsrisiko von Frauen in Mehrpersonen-Haushalten am wenigsten
Frauen insgesamt und nicht-alleinlebende Frauen haben ein deutlich höheres Armutsrisiko als Männer. Hinzukommt: Während das hiesige Steuer- und Sozialleistungssystem das Armutsrisiko von alleinlebenden Männern, als auch von jenen in Haushalten mit anderen um jeweils 24 Prozentpunkte reduziert, ist das bei Frauen nicht der Fall. Das Armutsrisiko von Frauen insgesamt reduziert sich durch das Steuer- und Sozialleistungssystem um 26 Prozentpunkte. Bei Frauen, die mit anderen leben, reduziert sich das Armutsrisiko aber lediglich um 21 Prozentpunkte.
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Milliarden-Vermögen in Österreich großteils vererbt

Milliarden-Vermögen in Österreich großteils vererbt

Mehr als vier von fünf Milliardär:innen in Österreich haben ihr Vermögen, weil sie geerbt haben. Damit ist der Anteil an Erb-Milliardär:innen hierzulande deutlich größer als jener, die ihr Vermögen als Unternehmer:innen aufgebaut haben, wie eine Analyse des Momentum Instituts zeigt. Um dieser extremen Ungleichheit entgegenzuwirken, sollte Österreich sich ein Beispiel an anderen Ländern nehmen und die Erbschaftssteuer (wieder-)einführen.
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