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Langzeitbeschäftigungslosigkeit bleibt hoch – Jobgarantie ist effizient und kostet überraschend wenig

Langzeitbeschäftigungslosigkeit bleibt hoch – Jobgarantie ist effizient und kostet überraschend wenig

Im Vorfeld der nächsten Veröffentlichung der Arbeitslosenzahlen des AMS, haben wir analysiert, wie es derzeit um die Langzeitbeschäftigungslosigkeit in Österreich steht – und welche Kosten eine Jobgarantie je nach Altersgrenze und Dauer der Beschäftigungslosigkeit von Beziehenden bedeuten würden. Die Ergebnisse zeigen: Die Langzeitbeschäftigungslosigkeit verharrt auf hohem Niveau, die Kosten einer Lösung sind dagegen erstaunlich niedrig. 
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Eine Jobgarantie für Langzeitbeschäftigungslose über 55 Jahre kostet einen Bruchteil vom BIP: Führt die Regierung eine Jobgarantie, mit einem monatlichen Bruttogehalt von 2.500 Euro für alle über 55 Jahre ein, die seit über einem Jahr arbeitssuchend sind, belaufen sich die Kosten auf 983 Millionen Euro pro Jahr und entspricht gerade einmal 0,2 Prozent der Wirtschaftsleistung in Österreich (BIP). Gibt es eine Jobgarantie nur für jene mit über fünf Jahren Beschäftigungslosigkeit, schrumpfen die Kosten auf gerade einmal 226 Millionen Euro – 0,05 Prozent des BIP.
Eine Jobgarantie für Langzeitbeschäftigungslose über 55 Jahre kostet einen Bruchteil vom BIP
Die Berechnungen zeigen: die finanzielle Dimension einer Jobgarantie ist äußerst überschaubar. Führt die Regierung eine Jobgarantie, mit einem monatlichen Bruttogehalt von 2.500 Euro für alle über 55 Jahre ein, die seit über einem Jahr arbeitssuchend sind, belaufen sich die Kosten auf 983 Millionen Euro pro Jahr und entspricht gerade einmal 0,2 Prozent der Wirtschaftsleistung in Österreich (BIP). Gibt es eine Jobgarantie nur für jene mit über fünf Jahren Beschäftigungslosigkeit, schrumpfen die Kosten auf gerade einmal 226 Millionen Euro – 0,05 Prozent des BIP. Lohnnebenkosten, unter anderem die Dienstgeberanteile bei Kranken-, Unfall-, Pensions- und Arbeitslosenversicherung, Kommunalsteuer und die Beiträge zum Familienlastenausgleichsfonds, sind in der Kostenschätzung berücksichtigt. 
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Über 122.000 Langzeitbeschäftigungslose in Österreich. Langzeitbeschäftigungslose nach Mindestalter und Mindestdauer der Beschäftigungslosigkeit.
Über 122.000 Langzeitbeschäftigungslose in Österreich, nach Mindestalter und Mindestdauer
In Österreich waren im August 2025 über 122.000 Personen länger als ein Jahr ohne Erwerbsarbeit – das sind mehr Menschen als in ganz Innsbruck leben, der sechstgrößten Stadt Österreichs. Besonders betroffen sind ältere Menschen. Je höher das Alter, desto stärker steigt die Wahrscheinlichkeit, in Langzeitbeschäftigungslosigkeit abzurutschen – und dort auch zu verharren. Insgesamt haben 15.218 Menschen über 45 Jahre bereits mindestens vier Jahre ohne Beschäftigung hinter sich. Unter den über 55-Jährigen gibt es 32.783 Personen, die seit über einem Jahr Erwerbsarbeit suchen.
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Eine Jobgarantie für Langzeitbeschäftigungslose über 25 Jahre kostet einen Bruchteil vom BIP: Führt die Regierung eine Jobgarantie, mit einem monatlichen Bruttogehalt von 2.500 Euro für alle über 25 Jahre ein, die seit über einem Jahr arbeitssuchend sind, belaufen sich die Kosten auf 3,7 Milliarden Euro pro Jahr und entspricht gerade einmal 0,74 Prozent der Wirtschaftsleistung in Österreich (BIP). Gibt es eine Jobgarantie nur für jene mit über fünf Jahren Beschäftigungslosigkeit, sinken die Kosten auf 492 Millionen Euro – 0,10 Prozent des BIP.
Eine Jobgarantie für Langzeitbeschäftigungslose über 25 Jahre kostet einen Bruchteil vom BIP
Eine Jobgarantie für alle über 25 Jahre, die seit mehr als einem Jahr beim AMS gemeldet sind, würde jährlich 3,7 Milliarden Euro kosten – 0,74 Prozent des BIP. Gilt die Jobgarantie für über 25-Jährige erst, sobald ihre Arbeitssuche länger als 5 Jahre dauert, sinken die Kosten auf nur 492 Millionen Euro (0,1 Prozent des BIP). 
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Pensionsantritt: Arbeitslosigkeits-Höchststand ein Jahr vor gesetzlichem Antrittsalter

Pensionsantritt: Arbeitslosigkeits-Höchststand ein Jahr vor gesetzlichem Antrittsalter

In den nächsten Tagen wird ein neues Gutachten der Alterssicherungskommission erwartet. Aus diesem Anlass haben wir analysiert, wie sich die Arbeitslosigkeit kurz vor dem gesetzlichen Pensionsantrittsalter entwickelt – insbesondere seit Beginn der schrittweisen Angleichung des Frauenpensionsalters an jenes der Männer mit 1.1.2024. Die Ergebnisse zeigen deutlich: Ältere Menschen haben schon jetzt die höchsten Arbeitslosenquoten aller Altersgruppen. Bei Frauen verschärft die Anhebung des Pensionsantrittsalters diese Lage massiv: Die Arbeitslosenquote von 60-jährigen Frauen hat sich seit der Anhebung knapp verdoppelt.
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Weniger als die Hälfte schafft es von körperlich und psychisch anstrengenden Berufen direkt in Pension. Anteil der Menschen, die von der Berufstätigkeit in die Pension wechseln. Abgebildet werden die Anteile von Männern und Frauen in den Branchen: Öffentliche Verwaltung; Energie- und Wasserversorgung; Finanz- und Versicherungsdienstleistungen; Land- und Forstwirtschaft, Bergbau; Beherbergung und Gastronomie; Arbeitskräfteüberlassung.
Weniger als die Hälfte schafft es von körperlich und psychisch anstrengenden Berufen direkt in die Pension
Etliche Menschen schaffen es nicht vom Job direkt in die Pension zu gehen. Gerade in körperlich oder psychisch anstrengenden Branchen gelingt das weniger als der Hälfte, wie Daten des WIFO zeigen. In der Beherbergung und Gastronomie schafft es weniger als jede:r zweite Beschäftigte direkt in Pension (49 Prozent der Männer, 46 Prozent der Frauen). Die Branchen der Arbeitskräfteüberlassung (43 Prozent der Männer, 50 Prozent der Frauen) oder der Land- und Forstwirtschaft sowie Bergbau (57 Prozent der Männer, 42 Prozent der Frauen) zeigen ein ähnliches Bild. Im Bauwesen (nicht in Grafik ersichtlich) gehen nur 45 Prozent der Männer von der Beschäftigung direkt in den Ruhestand.
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: Je älter, umso weniger Chancen auf einen neuen Job. Arbeitslosenquote in Prozent nach Alter von Männern und Frauen. Bei beiden Geschlechtern sind die Arbeitslosenquoten ein Jahr vor dem gesetzlichen Pensionsantritt am höchsten - bei Männern mit 64 Jahren und bei Frauen bei 60 Jahren.
Je älter, umso weniger Chancen auf einen neuen Job
Kurz vor dem gesetzlichen Pensionsalter erreicht die Arbeitslosigkeit ihren Höchststand aller Altersgruppen. Frauen haben aktuell mit 60 Jahren die höchste Arbeitslosenquote (10,2 Prozent), Männer mit 64 Jahren (15,5 Prozent). Wer von noch späteren Pensionsantritten spricht, ohne dieses Problem zu lösen, schickt Menschen nicht länger arbeiten, sondern etliche direkt in die Langzeitarbeitslosigkeit und setzt sie damit einem höheren Risiko für Altersarmut aus. Denn gerade ältere Arbeitssuchende laden Unternehmen nur noch selten zu Bewerbungsgesprächen ein.
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Anheben des Pensionsantrittsalters von Frauen führt zu steigender Arbeitslosigkeit. Arbeitslosigkeit von Frauen (Bestand) in absoluten Zahlen nach Alter. Die Grafik zeigt die Entwicklung der Anzahl an arbeitslosen Frauen nach Alter (58-Jährige, 59-Jährige, 60-Jährige und 61-Jährige) zwischen Jänner 2023 bis Oktober 2025.
Anheben des Pensionsantrittsalters von Frauen führt zu steigender Arbeitslosigkeit
Die Analyse von Daten des AMS offenbart den sprunghaften Anstieg der Arbeitslosigkeit unter 60-jährigen Frauen: Noch vor der ersten Anhebung des Pensionsantrittsalters von Frauen mit 1. Januar 2024 war der Bestand arbeitsloser 60-jähriger Frauen gering. Bis Juli 2024, nachdem der erste Frauenjahrgang mit einem halben Jahr Verzögerung in Pension gehen durfte, stieg diese Zahl auf 3.814 Personen. Im Frühjahr 2025 waren es bereits 5.498 Personen. Zuletzt im Oktober 2025 waren es 5.060 arbeitslose 60-jährige Frauen.  
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5 Maßnahmen zur Sanierung der Gemeindefinanzen

5 Maßnahmen zur Sanierung der Gemeindefinanzen

Österreichs Budgetdefizit 2025 fällt trotz Sparpaket höher aus als erwartet, Grund sind die Länder- und Gemeindebudgets. Während der Bund im Vergleich zum Vorjahr spart, reißen Länder und Gemeinden ein neues Loch von bis zu 8 Milliarden Euro in die öffentlichen Finanzen. Das Momentum Institut legt daher in einer aktuellen Policy Note fünf Maßnahmen auf Gemeindeebene vor, die vor allem obere Vermögensgruppen sowie klimaschädliches Verhalten adressieren. Das Potenzial ist beträchtlich: Allein eine modernisierte Grundsteuer und eine flächendeckende Leerstandsabgabe könnten mehrere Millionen Euro einbringen.
Policy Note
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Grundsteuer Modernisierung kann bis zu 2,8 Milliarden Euro zusätzlich bringen. Das größte Potenzial entfällt auf Wien mit einem möglichen Aufkommen von 914 Mio. Euro, gefolgt von Niederösterreich (614 Mio. Euro), Tirol (499 Mio. Euro) und Oberösterreich (448 Mio. Euro). Alle Bundesländer würden profitieren.
Grundsteuer Modernisierung kann bis zu 2,8 Milliarden Euro zusätzlich bringen
Die Grundsteuer ist eines der treffsichersten Instrumente, um Gemeinden finanziell zu stärken und gleichzeitig Vermögensbesteuerung in Österreich auszubauen. Das Problem: Die Bemessungsgrundlagen sind Jahrzehnte alt. Ein modernes Modell liegt bereits am Tisch – das Bodensteuer-Modell nach dem Vorbild Baden-Württembergs. Eine Bodensteuer würde das Vierfache der aktuellen Grundsteuer einbringen und gleichzeitig die Verwaltungsbelastung der Gemeinden reduzieren. Das ist budgetär solide und bürokratisch sinnvoll. Das größte Potenzial entfällt auf Wien mit einem möglichen Aufkommen von 914 Millionen Euro, gefolgt von Niederösterreich (614 Mio. Euro), Tirol (499 Mio. Euro) und Oberösterreich (448 Mio. Euro). Alle Bundesländer würden profitieren.
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Das Geld liegt auf der Straße

Das Geld liegt auf der Straße

Österreichs Bundesländer melden höhere Defizite, das Budgetloch ist größer als vermutet. Gerade jetzt braucht es mutige Schritte und die liegen auf der Hand: Gespart werden sollte dort, wo wir dem Klima schaden und der Republik Milliarden entgehen.
Klima
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Inflation: Selbst gemachte Weihnachtsbäckerei heuer teuer

Inflation: Selbst gemachte Weihnachtsbäckerei heuer teuer

In knapp einem Monat ist Weihnachten – die Zeit der traditionell selbst gebackenen Weihnachtskekse beginnt. Doch wer heuer Zutaten für Vanillekipferl, Lebkuchen & Co. kauft, muss deutlich tiefer in die Tasche greifen. Unsere aktuelle Analyse zeigt: Die Preise für typische Kekszutaten sind um ein Drittel teurer als noch vor vier Jahren und stiegen sogar stärker als die allgemeine Inflation oder jene für Nahrungsmittel gesamt.
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