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5.500 Euro jährlich mehr für selben Lebensstandard wie 2019

Leonard Jüngling
30. Dezember 2024
5.500 Euro jährlich mehr für selben Lebensstandard wie 2019

Im Schnitt müssen Personen in Österreich Ende 2024 um 458 Euro monatlich mehr ausgeben, um denselben Lebensstandard zu erhalten wie 2019. Das zeigt eine Analyse des Momentum Instituts. Erwartete Preissteigerungen für 2025 werden das Leben in Österreich nächstes Jahr noch teurer machen.

Von den monatlich zusätzlichen Kosten in Österreich in Höhe von 458 Euro entfallen 66 Euro auf Lebensmittel, 83 Euro auf den Bereich Wohnen und Energie, 128 auf Gastro und Bewirtschaftung, 14 Euro auf Treibstoffe und weitere 167 Euro auf andere Ausgaben wie etwa für Gesundheit, Freizeit und Kultur oder beispielsweise Bildung.

Mit einer Inflationsrate wie in Deutschland, Spanien, sowie im Durchschnitt der Eurozone würden die Mehrkosten in Österreich deutlich geringer ausfallen. Mit der deutschen Teuerungsrate etwa wären es mit Mehrkosten in Höhe von 409 Euro pro Monat um 50 Euro weniger. Im Vergleich mit der durchschnittlichen Inflationsrate der Eurozone müssten Menschen in Österreich gar 96 Euro pro Monat weniger stemmen. Hätten wir eine Inflationsrate wie in Spanien, würden sich die Mehrkosten lediglich auf 305 Euro belaufen – um 153 Euro pro Monat weniger als mit der hiesigen Rate. Bei der Analyse werden die durchschnittlichen monatlichen Konsumausgaben von Personen in Österreich im Jahr 2019 in Höhe von 1.770 Euro herangezogen und um die jeweilige Inflation seit 2019 hochgerechnet. Hätte die Regierung sich ein Beispiel an anderen Ländern genommen und in die Preise eingegriffen, bliebe Menschen in Österreich zwischen rund 600 bis 1800 Euro mehr im Jahr.

2025 wird teuer

Das neue Jahr wird für viele Menschen in Österreich zum finanziellen Kraftakt. Ab 2025 steigen die Mieten erneut – im Altbau und Genossenschaften um die Vorjahresinflation aber bis maximal 5 Prozent. Für den Neubau bringt die schlecht ausgestaltete Mietpreisbremse gar keine Entlastung. Weiters läuft die Strompreisbremse und die Reduktion der Elektrizitätsabgabe aus, während die Netzentgelte empfindlich steigen. Auch Bahnfahren, Autofahren und andere alltägliche Ausgaben werden teurer.

Wohnen, Energie oder Verkehr – 2025 wird für etliche Menschen teurer denn je. Die neue Regierung sollte sich endlich entschlossen der Teuerung entgegenstellen.

Wir empfehlen eine klug gestaltete Mietpreisbremse die langfristig wirkt und auch den Neubau umfasst. Außerdem rät die Denkfabrik zu einem raschen Ausbau erneuerbarer Energien, um die Abhängigkeit von russischem Gas zu reduzieren. Ebenfalls sinnvoll ist eine Reform der Netzgebühren. Sonst werden nämlich vor allem die End-Konsument:innen den Netzausbau bezahlen. Energiekonzerne sollten ebenfalls einen Teil der Kosten decken, immerhin profitieren sie von einem gut ausgebauten Netz.

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