Zum ersten Mal seit der Corona Pandemie sehen wir einen Rückgang bei der Langzeitarbeitslosigkeit. Mit 1.6.2022 gibt es in Österreich 129.567 Langzeitarbeitslose, im Februar 2020 vor der Pandemie waren es noch 131.377. Doch schon vor der Pandemie war die Situation für Menschen, die über ein Jahr arbeitslos sind, problematisch. Ihre Chance auf einen Job sinkt mit der Dauer der Arbeitslosigkeit dramatisch. Nach acht Monaten der Arbeitslosigkeit müssen sie im Schnitt bereits 16 Bewerbungen schreiben, um überhaupt zu einem Gespräch eingeladen zu werden. Für langzeitarbeitslose Menschen bräuchte es daher gezielte Unterstützung inklusive öffentlicher Beschäftigungsprogramme.
Auch abgesehen von den Langzeitarbeitslosen sind die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt erfreulich. Im Vergleich zu Mai 2019 – also vor der Corona-Pandemie – sind knapp 32.000 Menschen weniger arbeitslos. Der Rückgang bei den Frauen fällt mit 10% etwas höher aus als bei den Männern.
Die positive Entwicklung kommt bei allen Bildungsgraden an. Die stärkste Reduktion der Arbeitslosigkeit sehen wir bei Menschen mit einem Lehrabschluss, fast 15 % weniger sind es im Vergleich zu vor der Pandemie. Darauf folgt der Rückgang für Menschen mit Pflichtschulabschluss. Hier sind im Vergleich zum Mai 2019 12.000 Menschen weniger arbeitslos. Aber auch bei Menschen mit höheren Bildungsabschlüssen gibt es einen Rückgang. Von 12,4 % Rückgang in der mittleren Ausbildung bis 7 % Rückgang bei Menschen mit akademischem Abschluss.
Einen Zuwachs der Arbeitslosigkeit gibt es bei Menschen aus dem Ausland. Im Vergleich zu Mai vor der Pandemie sind über 3.000 Menschen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen. Rückläufig sind die Arbeitslosenzahlen bei Menschen mit und ohne gesundheitliche Einschränkungen.
Wie auch im letzten Monat kann ein Zuwachs der Arbeitslosigkeit im Gesundheitswesen beobachtet werden. Die Zahl der Arbeitslosen stieg hier im Mai um knappe 7 % an. In allen anderen Branchen sehen wir teilweise starke Rückgänge. Spitzenreiter ist die Gastronomie, mit einer Reduktion um fast 20 % im Vergleich zu Mai 2019.
