Autor: Alexander Huber

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Grafik Preistreiber Juni 2022
Die Preistreiber im Juni 2022
Im Juni lag die Inflation bei 8,7 Prozent. Mehr als ein Drittel davon (3,1 Prozentpunkte) geht auf Energie- und Treibstoffpreise zurück. Angestiegen sind die Beiträge von Lebensmitteln (auf 1,3 Prozentpunkte) sowie der Gastronomie und Hotellerie (auf 1,1 Prozentpunkte). Erstmals ist nun auch wieder ein erhöhter Anstieg bei den Mieten zu verzeichnen: Der Bereich Wohnen ist bereits für über ein Zehntel der Inflationsrate verantwortlich. Wie man mit Preisdeckeln die Strompreise bremsen könnte, haben wir hier analysiert.
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Anteile an der Inflationsrate
Inflation: Lebensmitteln werden immer mehr zum Preistreiber
Um die derzeit hohe Inflation besser zu verstehen, braucht es einen Blick auf die Entwicklung der einzelnen Konsumbereiche. Jene Bereiche, aus denen der Preisdruck herrührt, veränderten sich seit dem Vorjahr extrem – und es sind nicht nur Energie und Treibstoff. Am deutlichsten zu erkennen ist das bei den Lebensmitteln. War ihr Einfluss auf die Inflation vor einem Jahr noch nahe null, gingen im Juni bereits 15 Prozent der Inflation auf sie zurück. Besonders stark gestiegen sind zuletzt die Preise für Mehl und andere Getreideerzeugnisse, Milch und Butter. Während Dienstleistungen pandemiebedingt einer der größten Preistreiber im Vorjahr waren, sank ihr Beitrag zur Inflation merklich. Gewichtige Inflationstreiber sind nach wie vor Güter mit Lieferengpässen. Ihr Einfluss blieb zuletzt immerhin konstant. Betroffen davon sind etwa verschiedene Lebensmittel, Möbel oder elektrische Geräte. In den nächsten Monaten droht vor allem der Einfluss der Wohnkosten deutlich zuzunehmen. Die weitreichende Koppelung der Mieten an den Verbraucherpreisindex sorgt aktuell dafür, dass aufgrund der hohen Inflation die Mieten öfter und stärker angehoben werden. Das treibt wiederum die Inflation weiter an.
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Übergewinne_Verbund OMV_2022
Übergewinne: 5,4 Milliarden allein bei Verbund und OMV erwartet
Krieg, Unsicherheit, Spekulation und höhere Gewinnaufschläge lassen bei den heimischen Energiekonzernen die Gewinne sprudeln. Beim Verbund liegt der Übergewinn im ersten Halbjahr bei 634 Millionen Euro. Bei der OMV liegt dieser zusätzliche Gewinn im Vergleich zu den ersten Jahreshälften der Vorjahre bei 2,1 Milliarden Euro. Für das gesamte Jahr werden für die beiden Konzerne zusammen bis zu 5,4 Milliarden Euro Übergewinn erwartet. Verglichen wird dabei das 2022 zu erwartende Ergebnis mit dem Vierjahres-Schnitt vor den kriegsbedingten Preisanstiegen.
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Gewinnsteigerung_Verbund OMV_Q2_2022
OMV und Verbund: Massive Gewinnsteigerung im 1. Halbjahr 2022
Der Ukraine-Krieg hat zu einer massiven Verteuerung der Gas- und Strompreise geführt. Während die Konsument:innen in Österreich darunter leiden, schreiben Energiekonzerne satte Gewinne. Im ersten Halbjahr 2022 fuhren der Verbund, Österreichs größter Stromerzeuger, mit 933 Millionen Euro und der Mineralölkonzern OMV mit 3,4 Milliarden Euro überdurchschnittlich hohe Gewinne ein. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 konnte der Verbund seine Gewinne um 150 Prozent steigern, die OMV konnte ihren Halbjahresgewinn verdoppeln.
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Inflation trifft Frauen stärker als Männer

Inflation trifft Frauen stärker als Männer

Die Preise steigen weiter, vor allem bei Energie und Lebensmitteln. Das trifft ärmere Haushalte wesentlich stärker, denn sie die bekommen die Teuerung besonders im Bereich der Grundbedürfnisse zu spüren. Bisher wenig Fokus lag auf der Geschlechterdimension der Inflation. Dabei sind Frauen derzeit stärker von der Inflation betroffen als Männer.
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Eine Mehrwertsteuersenkung bei Grundnahrungsmitteln als Anti-Teuerungsmaßnahme

Eine Mehrwertsteuersenkung bei Grundnahrungsmitteln als Anti-Teuerungsmaßnahme

Nicht nur Energie und Treibstoffe werden teurer. Auch bei den Lebensmittel zogen die Preise zuletzt teils kräftig an. Vor allem für Haushalte mit wenig Einkommen spitzt sich die Lage immer mehr zu, denn sie trifft die Teuerung der Grundbedürfnisse am stärksten. Eine Mehrwertsteuersenkung auf ausgewählte Lebensmittel würde die ärmsten Menschen in Österreich gezielt entlasten.
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Umsätze Lebensmitteleinzelhandel – Lebensmittelpreise Inflation
Lebensmittelpreise: Umsätze bei Lebensmitteln fallen unter langjährigen Trend
Steigen die Preise für Lebensmittel, müssten auch die Umsätze der Firmen steigen. Obwohl die Inflationsrate im Bereich der Lebensmittel zuletzt 8,4 Prozent betrug, sind die nominellen Umsätze bei Supermärkten im April im Vergleich zum Vorjahr um 5,7 Prozent gesunken. Seit März beträgt der Rückgang 3,3 Prozent. Die Umsätze im Lebensmittelhandel waren in den ersten beiden Pandemiejahren überdurchschnittlich hoch, vor allem während der Lockdowns. Im April 2022 sanken sie allerdings unter den langjährigen Trend seit 2010.
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Grafik Mehrwertsteuersenkung Lebensmittel
Ärmste Haushalte profitieren stärker von temporärer Senkung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel
Zumindest etwas abmildern könnte man die steigenden Kosten für Lebensmittel, indem man die Mehrwertsteuer für bestimmte (Grund-)Nahrungsmittel für ein Jahr aussetzt. Haushalte im niedrigsten Einkommensfünftel würden vom Aussetzen der Mehrwertsteuer am stärksten profitieren. Pro Kopf blieben ihnen rund 50 Euro mehr im Jahr. In Relation zum Einkommen sind das 0,5 Prozent. Die ärmsten Menschen in Österreich würden also nicht nur relativ, sondern auch absolut am stärksten von der Maßnahme profitieren. Die Kosten der entgangenen Steuereinnahmen beliefen sich auf nur rund 138 Millionen Euro im Jahr. Das entspricht lediglich 0,68 Prozent der jährlichen Einnahmen des Staates.
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Grafik Lebensmittel Inflation
Lebensmittelpreise: Umsätze bei Lebensmitteln sinken trotz Inflation
Steigen die Preise für Lebensmittel, müssten auch die Umsätze der Firmen steigen. Obwohl die Inflationsrate im Bereich der Lebensmittel zuletzt 8,4 Prozent betrug, sind die nominellen Umsätze bei Supermärkten im April im Vergleich zum Vorjahr um 5,7 Prozent gesunken. Seit März beträgt der Rückgang 3,3 Prozent. Das deutet darauf hin, dass die Menschen bei Lebensmitteln sparen. Eine Senkung der Mehrwertsteuer auf ausgewählte Grundnahrungsmittel würde Menschen mit den niedrigsten Einkommen mit zumindest 50 Euro im Jahr unterstützen.
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Grafik Inflation nach Haushaltseinkommen
Inflation trifft Haushalte mit wenig Einkommen stärker
Inflation ist kein Einzel- sondern ein Haushaltsproblem, denn ein Haushalt konsumiert viele Dinge gemeinsam. Die Teuerung bekommen insbesondere jene mit wenig Einkommen zu spüren. Die ärmsten 20 Prozent der Haushalte müssen fast acht Prozent ihres Einkommens allein für die monatlichen Mehrkosten 2022 aufwenden. Unsere Analyse des Entlastungspakets der Regierung zeigt, welche Maßnahmen geeignet sind, um Haushalte mit niedrigen Einkommen zu unterstützen.
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Wohnkosten – der Preistreiber der Vielen

Wohnkosten – der Preistreiber der Vielen

Wohnkosten, vor allem Mietpreise, legen seit Jahren konstant zu. Die privaten Mieten stiegen seit 2010 um mehr als die Hälfte, das allgemeine Preisniveau lediglich um ein Fünftel. Das trifft vor allem Haushalte mit niedrigen Einkommen: Im ärmsten Fünftel fließt die Hälfte der Ausgaben in die Deckung der Grundbedürfnisse. Ausgerechnet dort sind die Preise aber konstant stärker gestiegen als im Durchschnitt. Ärmere Haushalte sind also stärker von der Teuerung betroffen.
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Überförderung McDonalds
McDonald’s: Überförderung durch Corona-Hilfen
Durch die geflossenen Corona-Unternehmenshilfen kam es teils zu massiven Überförderungen, insbesondere in der Gastronomie und Hotellerie. Auch bei der Fastfood-Kette McDonald’s ist wesentlich mehr Geld geflossen als wirtschaftlich notwendig. Allein jene 38 Franchise-Unternehmen, für die entsprechende Daten verfügbar sind, wurden mit 21 Millionen Euro überfördert.   Für 38 dieser Unternehmen lassen sich die Daten zu Unternehmensförderungen aus der EU-Beihilfentransparenzdatenbank mit den Jahresabschlüssen für das Geschäftsjahr 2020 vergleichen. So kann überprüft werden, ob es zu ener Überförderung kam. Für die übrigen Betriebe sind entweder noch kein Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2020 vorhanden oder die für die Auswertung benötigten Daten nicht verfügbar. Alle der 38 analysierten Betriebe konnten im Geschäftsjahr 2020 einen Gewinn erzielen. 33 davon konnten diesen im Vergleich zum Vorkrisenjahr (2019) sogar steigern. 25 der Unternehmen hätten 2020 auch abzüglich der erhaltenen Zuschüsse einen Gewinn erzielt. Aufsummiert beträgt der Gewinn der Franchise-Unternehmen im Jahr 2020 28,6 Millionen Euro. Ohne Zuschüsse hätte dieser immer noch 7,6 Millionen Euro betragen. Es wurden also allein an diese 38 Betriebe 21 Millionen Euro mehr ausbezahlt, als wirtschaftlich notwendig gewesen wäre. Den Policy Brief zu den österreichischen Corona-Hilfen gibt es hier
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