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Eigenkapitalverzinsung: Steuererleichterung für Großkonzerne um jeden Preis

Redaktion
23. September 2020
Eigenkapitalverzinsung: Steuererleichterung für Großkonzerne um jeden Preis

Eine Verzinsung des Eigenkapitals soll Unternehmen zum Schuldenabbau anregen. Doch Unternehmen, die in der Corona-Krise Verluste schrieben, profitieren davon nicht. Großkonzerne hingegen sparen sich in etwas so viel wie bei einer Körperschaftssteuersenkung.

Der Finanzminister will das Eigenkapital stärken und Unternehmen dazu anregen, ihre Schulden abzubauen. Die dafür angedachte Maßnahme ist die Eigenkapitalverzinsung. Dabei können Unternehmen, die bilanzieren einen fiktiven Zinssatz auf das Eigenkapital anwenden und diesen vom Ergebnis vor Steuern, also der Steuerbemessungsgrundlage, abziehen. Allein für die 500 gewinnstärksten Unternehmen Österreichs wäre das eine Ersparnis von rund EUR 1,2 Mrd. Dagegen schauen UnternehmerInnen, die durch die Krise Verluste schreiben, durch die Finger.

Die Eigenkapitalverzinsung kann nur anwenden, wer Gewinn ausweist. Von einer Maßnahme gegen die Wirtschaftskrise kann also nicht die Rede sein. Die HauptprofiteurInnen sind große Unternehmen mit viel Eigenkapital, die trotz der Krise hohe Gewinne machen und gemacht haben. Anstatt Eigenkapital attraktiver zu machen, kann zum Beispiel eine hohe Fremdkapitalquote weniger erstrebenswert gemacht werden – durch steuerliche Maßnahmen. Denn bisherige Erfahrung mit Formen von Eigenkapitalverzinsung zeigt, dass sie kaum die Eigenkapitalquote erhöht und wenn, dann meist bei Großkonzernen.

Den ganzen Policy Brief zum Thema gibt es zum Download.

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