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domain was triggered too early. This is usually an indicator for some code in the plugin or theme running too early. Translations should be loaded at the init
action or later. Please see Debugging in WordPress for more information. (This message was added in version 6.7.0.) in /www/httpswwwmomentuminstitutat_923/public/wp-includes/functions.php on line 6114Am 29. Juli war der diesjährige Earth Overshoot Day. Bis zu diesem Tag hat die Menschheit statistisch gesehen ihre diesjährigen Ressourcen aufgebraucht. Was dabei allerdings oft vergessen wird: In Österreich fand der Tag, wie in vielen reichen Ländern, schon im April statt. Würden alle Menschen weltweit so leben wie wir, so bräuchte es fast 4 Erden, um den jährlichen Ressourcenverbrauch zu decken. Der hohe Ressourcenverbrauch spiegelt sich dabei auch in den Emissionen von Treibhausgasen wider.
Dabei gibt es Fortschritte: In der Energieerzeugung, beim Heizen von Gebäuden wurden in den letzten Jahren Millionen Tonnen CO2 reduziert. Aber umsonst: sämtliche Emissionseinsparungen wurden durch das Problemkind Verkehrssektor zunichte gemacht. Denn im Verkehr sind die Emissionen stärker gestiegen, als die anderen eingespart haben. Die Treibhausgasemissionen des Verkehrssektors sind seit 1990 explodiert. Im Jahr 2019 waren die Emissionen um 75 % höher als im Jahr 1990. Und das bei einem Sektor, der für rund 30 % der Gesamtemissionen verantwortlich ist.
Wir müssen unser Mobilitätsverhalten drastisch umstellen. Mit Eigenverantwortung hat das wenig zu tun: Einerseits ist Autofahren noch immer viel zu günstig und spiegelt nicht die wahren Kosten der Umweltverschmutzung wider. Hier muss eine CO2-Bepreisung ansetzen. Andererseits haben wir uns durch einen Fokus auf den motorisierten Individualverkehr Jahrzehntelang selbst in eine Abhängigkeit manövriert. Wer auf Hochtouren Schnellstraßen baut und Bahnstrecken einstellt, kann sich nicht auf individuelle Entscheidungen ausreden.
Denn die erforderlichen umweltfreundlichen Alternativen stehen oft schlicht nicht zur Verfügung. Daten der Österreichischen Raumordnungskonferenz zeigen, dass rund 46 Prozent der österreichischen Gemeinden nur unzureichend mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschlossen sind. Haltestellen befinden sich oft nicht in Gehdistanz, die Intervalle sind zu lang und die Verbindungsqualität an sich zu schlecht.
Hier zeigt sich enormes Potenzial. Intervalle müssen verdichtet und Streckennetze besser durchdacht werden. Auch Lösungen für die „letzte Meile“ – der Weg zwischen erster bzw. letzter Haltestelle und Start bzw. Ziel der Reise – müssen umgesetzt werden. Hier gibt es bereits viele Ideen, an der Umsetzung hapert es aber. Politiker:innen sollten sich ihrer Verantwortung bewusst werden. Sie müssen für eine Zukunft sorgen, in der unsere Mobilitätsbedürfnisse gestillt werden, ohne die Umwelt zu zerstören. Ein Abschieben der Verantwortung auf die Bürger:innen bei gleichzeitiger Angstmache vor der Zukunft ist das Gegenteil von dem, was wir brauchen. Ein bundesweiter Öffi-Ausbauplan mit Mindest-Qualitäten wie in der Schweiz wäre die Alternative, so dass benutzerfreundliche Öffis auch auf dem Land eine Alternative sind.
Dieser Text erschien zunächst als Gastkommentar in der Wiener Zeitung.