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Energiekostenzuschuss I: Der Großteil der Top-50 Gastro-Förderungen ging an Ketten

Katharina Mader
23. Mai 2024
Energiekostenzuschuss I: Der Großteil der Top-50 Gastro-Förderungen ging an Ketten

Als Teil des Anti-Teuerungspakets hat die Bundesregierung im Jahr 2022 den Energiekostenzuschuss für Unternehmen eingeführt. Wir haben nun auf Basis des Transparenzportals des Bundesministeriums für Finanzen den Energiekostenzuschuss I ausgewertet. Die Analyse zeigt: Mit einem ausbezahlten Betrag in Höhe von 3.096.029,77 Euro gingen 70 Prozent der Top-50 Förderungen im Gastrobereich an McDonalds-Franchisenehmer:innen. Die Supermarktketten Lidl, Penny, Interspar, Billa, MPREIS und Sutterlüty erhielten zusammen rund 5,9 Millionen Euro.

Insgesamt wurden laut Transparenzportal im Rahmen des Energiekostenzuschusses I rund 447 Millionen Euro ausbezahlt. Das Transparenzportal ist aber relativ undurchsichtig. Es sind etwa nur Förderungen enthalten, deren Beträge sich über 10.000 Euro belaufen. Das heißt wie viel insgesamt ausbezahlt wurde, ist allein anhand der Datenbank nicht zu erfassen.

In den Gastro-Bereich flossen durch 183 Auszahlungen rund 6,9 Millionen Euro. Die Top-50 Förderungen im Gastrobereich allein machen zusammen ein Fördervolumen von rund 4,3 Millionen Euro aus. Davon gingen 3,1 Millionen Euro nur an Franchisenehmer:innen von McDonalds.

Weiters gingen rund 476.000 Euro an Autobahnrestaurants wie Rosenberger, Landzeit oder Autogrill. Sonstige Ketten, wie Nordsee, Restaurants in Kika/Leiner-Möbelhäusern sowie Burger King Restaurants bekamen im Rahmen der Top-50 Förderungen des Energiekostenzuschusses I rund 426.000 Euro. Der Löwenanteil der Gastro-Förderung ging also an Ketten. Dabei haben gerade Ketten eine größere Marktmacht und es fällt ihnen tendenziell leichter ihre gestiegenen Kosten durch höhere Preise an die Kundschaft weiterzureichen.

30 Prozent aller Einzelhandel-Förderungen für MPREIS und Billa

Auch an Supermarkt-Ketten wurde viel Geld ausbezahlt. Die größte Summe ging mit rund 2,3 Millionen Euro an MPREIS, das in Österreich und Südtirol 279 Filialen hat. An Billa gingen rund 2 Millionen Euro. Billa hat in Österreich etwa 1.300 Märkte. Das Fördervolumen von MPREIS und Billa zusammen macht 30 Prozent aller Förderungen im Einzelhandel aus.

Die Interspargesellschaft bildet mit 1.566 Spar-, Eurospar- und Interspar-Standorten die größte Supermarkt-Kette in Österreich. Sie erhielt rund 680.000 Euro Energiekostenzuschuss I. Obwohl die Kette Sutterlüty in Österreich nur 30 Ländlemärkte führt, zeigt das Transparenzportal ein Fördervolumen von 474.000 Euro auf. An Penny, mit 309 Filialen gingen rund 260.000 Euro. Lidl führt mehr als 250 Märkte in Österreich und erhielt 240.000 Euro.

Die Problematik dabei ist, dass Unternehmen ihre gestiegenen Kosten oftmals über höhere Preise an ihre Kundschaft weitergeben. Wenn sie dann gleichzeitig auch noch einen Teil ihrer Kosten vom Staat ersetzt bekommen, droht, dass Unternehmen für ihre gestiegenen Kosten doppelt kassieren.

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