Inflation nicht nachfragegetrieben

Der private Konsum liegt noch unter dem Vor-Pandemie-Niveau.

/ 29. Mai 2023

In Österreich lag der private Konsum 2022 – sowohl gesamt als auch pro Kopf – unter dem Niveau des Vor-Krisenjahrs 2019. Damit liegt Österreich im EU-Vergleich der vergangenen drei Jahre im untersten Drittel. Das zeigt eine neue Analyse des ökosozialen Momentum Instituts auf Basis von Daten der EU-Kommission.

Bei der Analyse wurde die Entwicklung des inflationsbereinigten, privaten Konsums – sowohl pro gesamt auch pro Kopf – in den EU-Ländern von 2019 bis 2022 verglichen. 

Der gesamte private Konsum in Österreich liegt 2022 noch 0,8 Prozent unter dem Vor-Pandemie-Niveau von 2019. Auch im ersten Viertel des Jahres 2023 wird laut Schnellschätzung des WIFOs das Konsumniveau von vor der Pandemie noch nicht erreicht sein. In der Europäischen Union insgesamt übertrifft die konsumierte Menge 2022 das Vorkrisenlevel von 2019 um 0,6 Prozent. In der Analyse wird um die gestiegenen Preise bereinigt. Das sprichwörtliche Einkaufswagerl der Menschen in Österreich ist weniger gefüllt als noch vor drei Jahren. Sie müssen aber deutlich mehr dafür bezahlen als damals.  

2022 liegen die pro Kopf Ausgaben somit rund 4 Prozent unter dem Konsumniveau 2019. Österreich liegt somit den Pro-Kopf-Konsum betreffend in der EU zusammen mit Irland, Tschechien und Luxemburg an vorletzter Stelle. 

Pro-Kopf-Konsum 4 Prozent unter Vorkrisen-Niveau

Seit 2019 ist die Bevölkerung Österreichs aber gewachsen. Wird dieser Bevölkerungszuwachs miteinbezogen, liegt der Pro-Kopf-Konsum 2022 vier Prozent unter dem Level von 2019. In der EU liegt der Pro-Kopf-Konsum noch zwei Prozent unter dem Vorkrisenniveau, in den meisten zentral- und osteuropäischen Ländern sowie in Griechenland, Portugal, Schweden und Malta allerdings schon darüber. Die Entwicklung des privaten Konsums spricht dagegen, dass die Teuerung von der Nachfrage getrieben ist. Hohe Energiepreise und ein profitgetriebener Anteil spielen wohl eine größere Rolle, dass die Teuerung in Österreich über dem Durchschnitt der Eurozone liegt.

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