hotel-7540353_1920
/ 8. September 2023

Der von der Bundesregierung präsentierte Mietendeckel greift in Salzburg, Vorarlberg und Tirol für jeweils 40 Prozent der Mietwohnungen nicht, da freifinanzierte Neubauten von der Deckelung ausgenommen sind. Dort sind die Wohnungsmieten jedoch am teuersten. Österreichweit wohnt knapp ein Viertel der mietenden Haushalte in Neubauten. Sie werden von der Mietpreisbremse nichts haben. Insgesamt geht es um 410.000 freifinanzierte Neubauwohnungen. Mehr als ein Viertel der Neubauten (106.500) befindet sich in den westlichen Bundesländern Vorarlberg (24.300 Wohnungen), Tirol (46.300 Wohnungen) und Salzburg (35.900 Wohnungen).

In den Bundesländern Salzburg (39 Prozent), Vorarlberg (41 Prozent) und Tirol (41 Prozent) machen Neubauwohnungen jeweils knapp 40 Prozent aller Mietwohnungen aus. Genau dort sind aber auch die Mieten am teuersten. Im ersten Quartal 2023 beträgt der Quadratmeterpreis in Salzburg 9,5 Euro, in Vorarlberg 10 Euro und in Tirol 10,1 Euro. Auch in der Steiermark ist der Anteil der freifinanzierten Neubauten mit 29 Prozent überdurchschnittlich hoch. Auf Platz drei der Bundesländer mit den teuersten Mietpreisen pro Quadratmeter, liegt Wien mit einem durchschnittlichen Preis von 9,7 Euro. In der Hauptstadt machen Neubauten aber nur 18 Prozent des Bestands aller Mietwohnungen aus. Im Durchschnitt sind 23 Prozent aller Wohnungen in Österreich Neubauten mit einem Quadratmeterpreis von 8,9 Euro.

Neubaumieten stiegen im Osten am stärksten

Innerhalb von 13 Jahren stiegen Mieten von Neubauwohnungen in Salzburg um 48 Prozent. 2010 belief sich der Quadratmeterpreis auf 6,5 Euro, 2023 betrug der Preis im Schnitt bereits 9,5 Euro. In Vorarlberg müssen Mieter:innen 58 Prozent mehr für ihre Wohnung bezahlen als noch 2010. Pro Quadratmeter zahlen Vorarlberger:innen im freifinanzierten Neubau nun 3,7 Euro mehr. In Tirol stiegen die Preise um 65 Prozent von 6,3 Euro pro Quadratmeter 2021 auf mittlerweile 10,1 Euro im ersten Quartal 2023. Den rasantesten Anstieg der Neubaumieten sehen wir aber im Osten des Landes. Auf Platz eins liegen Wiener Neubauwohnungen, der Quadratmeterpreis hat sich seit 2010 von damals 4,5 Euro mehr als verdoppelt (+114 Prozent) und liegt im ersten Quartal 2023 bei 9,7 Euro. Neubauten im Niederösterreich belegen mit einem Mietanstieg um 66 Prozent Platz zwei und sind dicht gefolgt von den Wohnungen im Burgenland die um 65 Prozent erhöht wurden.

Teuerster Mietzins im Neubau

In Österreich muss man für eine freifinanzierte Neubauwohnung im Durchschnitt 8,9 Euro pro Quadratmeter bezahlen. Bei Gemeinnützigen sind es 5,6 Euro und bei Gemeindewohnungen 5 Euro. Hinzu kommt, dass der Mietzins im Neubau für die Inflationsanpassung einer Wertsicherungsklausel unterliegt. Das bedeutet, dass die Mieten immer dann erhöht werden, wenn die Inflation über einen gewissen Wert steigt, oft liegt dieser Grenzwert bei 5 Prozent. Ist die Inflation hoch, wird diese Schwelle in immer kürzeren Abständen überschritten. Das hatte etwa im Vorjahr zur Folge, dass die Miete in bestimmten Neubauwohnungen drei oder vier Mal innerhalb eines einzelnen Jahres erhöht wurde. Auch mit dem Mietendeckel der Bundesregierung bleiben Mieter:innen im Neubau den Marktkräften gänzlich ausgeliefert. Sie bezahlen nicht nur die höchsten Mieten, sondern gehen trotz Mietendeckel komplett leer aus.

Neuigkeiten einmal die Woche in deiner Mailbox - der Momentum Institut Newsletter

Ich bin einverstanden, einen regelmäßigen Newsletter zu erhalten. Mehr Informationen: Datenschutz.