In den neuen Arbeitslosenzahlen für den November macht sich der Kontrollverlust über Corona und der 2. Lockdown bereits massiv bemerkbar. Gegenüber dem Vormonat stieg die Arbeitslosigkeit um rund 33.000 Personen auf über 457.000 Menschen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat nahm der Anstieg der Arbeitslosigkeit erstmals wieder zu. Die Arbeitslosenquote (inkl. SchulungsteilnehmerInnen) lag im November bei 10,9%.
Die Corona-bedingte Arbeitslosigkeit stieg innerhalb eines Monats stark um über 20.000 auf 91.247 Personen. Im November 2020 waren damit um rund 25% mehr Menschen arbeitslos oder in Schulung als im November 2019. Eine nach wie vor katastrophale Lage am Arbeitsmarkt. Steigende Zahlen bei der Kurzarbeit haben höhere Arbeitslosenzahlen verhindert. Mit 276.370 Personen in Kurzarbeit sind das knapp 80.000 mehr als vor 2 Wochen. Bisher konnten Kurzarbeit und der (sehr teure) Umsatzersatz die negativen Arbeitsmarkteffekte des 2. Lockdowns dämpfen.
Betrachtet man die Entwicklung der Arbeitslosigkeit differenziert nach verschiedenen Branchen, so zeigt sich der stärkste Anstieg wenig überraschend in der Gastronomie (plus 43%), gefolgt vom Verkehrsbereich mit plus 40% und dem Handel mit plus 29%.
Eine weitere Betrachtung der Entwicklung nach Altersgruppen zeigt, wie stark die Krise die Mitte der Gesellschaft trifft. In der Gruppe der 25-49-Jährigen, also während der Haupterwerbstätigkeit, stieg der Arbeitslosigkeit am stärksten.
Wir erwarten eine saisonal steigende Arbeitslosigkeit bis in den Jänner. Wie stark die Infektionszahlen sinken und wie sehr eine Lockerung der gesundheitlichen Maßnahmen möglich ist, wird die entscheidende Frage für die Entwicklung der Corona-Arbeitslosigkeit sein.