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Befristete Mieten: Preistreiber, der vor allem Junge belastet

Alexander Huber
06. Februar 2023
Befristete Mieten: Preistreiber, der vor allem Junge belastet

Die Mieten steigen seit Jahren schneller als die Inflation. Während das allgemeine Preisniveau zwischen 2010 und 2022 um ein Drittel gestiegen ist, haben sich die Mieten im Durchschnitt um fast die Hälfte erhöht. Noch stärker waren die Preissteigerungen im privaten Bereich. Darunter fallen Richtwert- und Kategoriemieten im Altbau und die freien und angemessenen Mieten im Neubau. In beiden Bereichen kam es 2022 aufgrund der Koppelung an den Verbraucherpreisindex zu empfindlichen Erhöhungen. Doch nicht nur die hohe Inflation treibt die Mieten nach oben. Vor allem im privaten Bereich wirkt einerseits der Immobilienboom in den Ballungsgebieten, aber auch der steigende Anteil der befristeten Mietverhältnisse. Immer mehr Mietverträge haben ein Ablaufdatum, nach Vertragsende wird ein höherer Mietzins verlangt. Das betrifft vor allem junge Haushalte. Sie wechseln von vornherein schon häufiger die Wohnung, der Trend zu befristeten Mietverhältnissen erhöht den Preisdruck zusätzlich.

Junge Haushalte immer öfter mit befristeten Mietverhältnissen

Im Altbau wohnten im Vorjahr bereits 58 Prozent der jungen Haushalte (Haupterwerbsperson unter 35 Jahre) in einem befristeten Mietverhältnis. Bei freien Mietzins waren es sogar 65 Prozent. Der Anteil der Befristungen ist damit deutlich höher als in den anderen Altersgruppen. Datengrundlage für diese Auswertung ist der österreichische Mikrozensus.

Befristete Mietverhältnisse sind im Durchschnitt deutlich teurer als unbefristete. Im Altbau liegt die Durchschnittsmiete pro Quadratmeter bei befristeten Mietverhältnissen bei 8,70 Euro. In einem unbefristeten Mietverhältnis zahlt man hingegen lediglich 6,8 Euro pro Quadratmeter. Beim freien Mietzins im Neubau ist die Diskrepanz noch größer: Während der Quadratmeter unbefristet um 6,50 Euro gemietet werden kann, zahlt man mit Befristung im Durchschnitt 9,80 Euro. Betriebskosten, Heizung und Strom kommen noch hinzu.

Befristete Mietverhältnisse sind teurer

Abseits höherer Mieten bringt das häufigere Umziehen auch zusätzliche Kosten mit sich. Bislang fiel vor allem die Makler:innenprovision ins Gewicht, aber auch Kautionszahlungen und sonstige Umzugskosten belasten junge Haushalte stärker. Gleichzeitig beziehen diese im Vergleich mit den anderen Altersgruppen durchschnittlich die geringsten Einkommen. Ohne Erbe oder der finanziellen Hilfe der Eltern bleibt dem Großteil der jungen Menschen der Traum vom Eigenheim zwar schon seit Jahren verwehrt. Die hohe Belastung durch die Wohnkosten lässt ihn nun aber gänzlich platzen. 

Die extremen Mieterhöhungen in der Teuerungskrise offenbaren dringenden Handlungsbedarf am österreichischen Mietmarkt. Neben einer Mietpreisbremse könnte ein Verbot von befristeten Mietverträgen bei größeren Vermietern insbesondere die rasante Preisentwicklung bei Neuverträgen drosseln. Während andere EU-Länder bereits im Vorjahr die Mietpreise gebremst haben, droht in Österreich bereits im April die nächste Erhöhung im Altbau. Dieses Mal darf diese bis zu 8,6 Prozent betragen. 

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