Zwar scheint die Inflation mittlerweile schon fast gebändigt, doch die massiven Preissteigerungen der letzten Jahre schlagen sich auch bei Medikamenten, Heilbehelfe und Hilfsmittel nieder. Während die allgemeine Inflation im Zeitraum 2019 bis Juli 2024 25,8 Prozent betrug, stiegen die Preise für Schmerz- und Rheumamittel beinahe doppelt so stark (46,9 Prozent). Die Analyse basiert auf Daten des IHS Preismonitors und der Statistik Austria.
Die Teuerung im Bereich Gesundheit beläuft sich für den Beobachtungszeitraum auf 18 Prozent. Darin sind medizinische Erzeugnisse, sowie ambulante Dienstleistungen und jene im Krankenhaus inkludiert. Für die Analyse wurde die Kategorie ‘medizinische Erzeugnisse’ detailliert aufgeschlüsselt und zeigt: Etliche Preise stiegen weit über sowohl die allgemeine Inflation (25,8) als auch über jene im Bereich der Gesundheit.
Den größten Preisanstieg sehen wir mit 46,7 Prozent bei Schmerz- und Rheumamittel. Magen- und Verdauungsmittel stiegen um 38,8 Prozent, gefolgt von Husten und Erkältungsmittel (33,6 Prozent) und Hörgeräten (31,9 Prozent).
Auch die Preise für Empfängnisverhütungsmittel (22,6 Prozent) und die Rezeptgebühr (19,1 Prozent) stiegen stärker als die Teuerung für die Gesundheit allgemein. Wer auf Sehbehelfe wie Brillen oder Kontaktlinsen angewiesen ist zahlt lediglich um 0,3 Prozent mehr als noch vor fünf Jahren. Den zweitschwächsten Preisanstieg zeigen die Daten mit 9,2 Prozent bei Pflaster.
Gerade jene Preise für Medikamente, die zur Symptombekämpfung von Covid oder Grippe dienen, wie Schmerzmittel, Husten- und Erkältungsmittel, sind regelrecht explodiert. Auf Medikamente kann man nicht einfach so verzichten. Gleichzeitig müssen einkommensärmere Haushalte anteilig mehr dafür ausgeben. Und gerade Menschen mit niedrigen Einkommen sind öfter chronisch krank und haben einen schlechteren Gesundheitszustand als einkommensstärkere.