Waldbrand Klimakrise
/ 9. November 2021

Klima-Rettung? Bitte mit Hausverstand. Nichts überstürzen, keine Schnellschüsse, heißt es dann oft. Das Problem dabei: Wir schaffen es seit Jahrzehnten nicht, genug zu unternehmen. 1988 – ich war fünf Jahre alt! - hat sich die Welt auf der Toronto-Konferenz erstmals konkrete Ziele für eine CO2-Reduktion gesteckt.
„Wir müssen mit allen Mitteln trachten, das Toronto-Ziel zu erreichen“, sagt die Umweltministerin Maria Rauch-Kallat – vor 30 Jahren. Die CO2-Emissionen lagen bei rund 6 Tonnen pro Kopf. Heute, fünf UmweltministerInnen später, sind es mehr als sieben Tonnen.

Wir fackeln mit unserer Untätigkeit unseren Planeten ab. Und die Politik schaut zu, als hätten wir fünf weitere auf Lager. Ohne große Schritte wird die Klimakrise zur Klimakatastrophe werden. Nicht irgendwo, auch bei uns: Waldbrände, Überschwemmungen, Missernten. Oder durch verrückt spielende Nahrungsmittelpreise aufgrund von globalen Ernteausfällen.

Österreich wird seiner Verantwortung nicht gerecht

Die Verantwortung dafür trägt auch das “kleine” Österreich. Wer mit dem Finger auf China oder die USA zeigt, will vor allem ablenken von eigener Untätigkeit.
Ja, Österreich ist klein im Verhältnis zu China. Ein Blick auf das bisher ausgestoßene CO2 stellt aber klar: Im Verhältnis zur EinwohnerInnenzahl hat jede Europäerin einen viermal größeren CO2-Rucksack auf den Schultern. Natürlich braucht es China – das im Übrigen auch keineswegs untätig ist: so entstand in wenigen letzten Jahren in China das längste Hochgeschwindigkeits-Bahnnetz der Welt. China ist keine Ausrede für eigenes Nichtstun, sondern notwendiger Partner im Umbau der Weltwirtschaft.

Österreich kann nicht noch einmal 30 Jahre schlafen. Dass die Reduktionen nun schneller und härter passieren müssen, ist der Passivität der politischen Verantwortlichen geschuldet. Eine rasche CO2-Reduktion runter auf Null wird mit jedem Jahr schwieriger und schwieriger. Hausverstand hin oder her, alternativlos ist sie allemal.


Dieser Text erschien zunächst als Gastkommentar in der Kleinen Zeitung.

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