
Der reale Konsum 2024 stockt laut Statistik Austria bei +0,1 Prozent. Ein oft kolportierter Grund dafür ist, dass Haushalte zu viel sparen würden. Eine Analyse des Momentum Instituts zeigt nun: Die einkommensärmsten drei Zehntel der Haushalte können gar nichts sparen. Im Gegenteil, sie müssen sich verschulden, während die einkommensstärksten Haushalte bis zu zwei Fünftel ihres Einkommens weglegen können.
Gespart wird nicht überall: Während das reichste Einkommenszehntel 40 Prozent seines Einkommens – im Schnitt über 2.000 Euro pro Monat – auf die hohe Kante legt, können die untersten drei Zehntel gar nichts sparen. Weil es sich hinten und vorne nicht ausgeht, leben viele Haushalte dauerhaft im Minus. Das heißt sie geben mehr aus, als sie haben – weil es anders nicht geht. Jeder dritte Haushalt in Österreich kann gar nichts sparen.
Weil es sich hinten und vorne nicht ausgeht, leben viele Haushalte dauerhaft im Minus. Das heißt sie geben mehr aus, als sie haben – weil es anders nicht geht. Jeder dritte Haushalt in Österreich kann gar nichts sparen.
Die Sparquote des einkommensärmsten Zehntels liegt bei minus 58 Prozent. Auch das zweite Zehntel (-13 Prozent) und dritte Zehntel (-9 Prozent) kann gar nichts zur Seite legen. Erst Haushalte im vierten Zehntel können gerade einmal durchschnittlich 63 Euro als Notgroschen sparen. Wer im obersten Zehntel sitzt, der spart 33-mal so viel. Gerade einkommensärmere Haushalte verkonsumieren ihre Einkünfte direkt und vollumfänglich. Sei es für Miete, Lebensmittel oder das Heizen. Ihr Geld fließt zurück in die Wirtschaft. Wohingegen Gutbetuchte das Geld tendenziell horten, etwa in Stiftungen, Immobilien oder Depots. Die hiesige Wirtschaft, etwa den Supermarkt oder den Bäcker ums Eck, erreicht dieses Geld nie, und verfehlt damit die Chance die Konjunktur zu beflügeln. Das wäre gerade jetzt immens wichtig.
Wir empfehlen sicherzustellen, dass es bei den unteren Einkommenszehnteln zu keinem Einkommensverlust kommt, da sonst die Wirtschaft weiter gehemmt wird. Dafür ist es wichtig, dass Anpassungen der Löhne und Sozialleistungen an die Teuerung weiterhin vollumfänglich passieren. Weiter sollte auch das Arbeitslosengeld und die Notstandshilfe an die Inflation angepasst werden – bis dato ist das nicht der Fall.