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Grundbedürfnisse: Frauen müssen fast die Hälfte ihres Einkommens dafür ausgeben

Sophie Achleitner
08. September 2025
Grundbedürfnisse: Frauen müssen fast die Hälfte ihres Einkommens dafür ausgeben

Frauen in Einpersonenhaushalten (alleinlebend) mussten im Juli 2025 15,4 Prozent mehr für Grundbedürfnisse ausgeben als noch vor fünf Jahren (Juli 2020). Für Männer haben sich die Ausgaben für Grundbedürfnisse wie Lebensmittel, Wohnen oder Energie um nur 14,1 Prozent verteuert. Damit sind genau jene Ausgaben stark gestiegen, die sich nicht vermeiden lassen: Miete, Heizung, Lebensmittel. 

Grundbedürfnisse größter Kostentreiber bei Frauen

Zwar war die gesamte Teuerung seit 2020 für Männer höher, doch war diese getrieben von steigenden Preisen bei Verkehr, Gastronomie und Freizeit. Das sind Bereiche, in denen man eher sparen kann – etwa auf einen Urlaub verzichten oder das Auto länger fahren. Frauen hingegen sind von Preissprüngen dort getroffen, wo kein Spielraum bleibt: Bei den Grundbedürfnissen.

Männer können steigende Preise also leichter abfedern. Sie haben höhere Einkommen und können ihren Lebensstandard durch weniger Sparen oder Konsumverzicht erhalten. Frauen fehlt diese Möglichkeit. Bei Wohnen, Essen und Energie gibt es schlicht nichts zu kürzen.

Frauen geben fast die Hälfte fürs Notwendigste aus

Frauen müssen mit 45 Prozent fast die Hälfte ihres Einkommens für Grundbedürfnisse aufwenden – Männer mit 36 Prozent nur rund ein Drittel. Besonders Lebensmittel schlagen bei Frauen deutlich stärker zu Buche. Auch anteilig an den Gesamtausgaben müssen Frauen (41 Prozent) für Grundbedürfnisse mehr aufwenden als Männer (38 Prozent). 

Das Momentum Institut empfiehlt ein Maßnahmenbündel, um die Preise für Grundbedürfnisse rasch zu senken. 

  • Mietpreise: Die geplante Mietpreisbremse ist ein wichtiger Schritt, muss aber früher greifen und für alle Mietsegmente gelten. Ab 2028 Mieterhöhungen auf maximal 2 Prozent pro Jahr begrenzen. 
  • Energie: Die Strompreisbremse hätte verlängert werden müssen. 
  • Lebensmittel: Eine Preistransparenz-Datenbank, Bruttomargen-Limits und strengere EU-Regeln gegen Lieferbeschränkungen sind notwendig, um den „Österreich-Aufschlag“ zu beenden.
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