Beamten-KV: Tausende Euro Verlust bei fehlender Lohnanpassung

Am Dienstag starten die Gehaltsverhandlungen für den öffentlichen Dienst, deren Zwei-Jahresabschluss aus dem Vorjahr aufgemacht werden soll. Auch Nulllohnrunden für 2027 und 2028 stehen im Raum. Unsere Analyse zeigt, dass dadurch ein Gehaltsverlust von mehreren tausend Euro für öffentlich Bedienstete entsteht.
Medienberichten zufolge plant die Bundesregierung Einsparungen in Höhe von 300 Millionen Euro bei den Löhnen der öffentlich Bediensteten, also etwa bei Lehrkräften, Polizist:innen, Soldat:innen oder Verwaltungsangestellten soll gespart werden. Im Raum steht die Forderung nach einer Nulllohnrunde 2026, oder alternativ eine Nulllohnrunde 2027 sowie 2028, wie von der Regierungspartei NEOS ins Spiel gebracht. Zudem ist dem Finanzminister zufolge im Budgetfahrplan bereits eine Nulllohnrunde für 2027 eingeplant. Wir haben beide Varianten analysiert: Den Gehaltsverlust bei einer Nulllohnrunde 2026, sowie den Gehaltsverlust bei einer Doppel-Nulllohnrunde 2027 und 2028. Für die Berechnung des Gehaltsverlusts wird angenommen, dass andernfalls die Löhne um die Teuerung erhöht werden.
Bleibt es bei der bereits vereinbarten Lohnanpassung für 2026 (rollierende Inflation + 0,3 Prozent) und kommen die in Aussicht gestellten Nulllohnrunden 2027 und 2028, bedeutet das bei einem monatlichen Bruttogehalt von 5.000 Euro einen gesamten Gehaltsverlust von 5.680 Euro – je nach Gehaltsgruppe fällt der Verlust unterschiedlich hoch aus. Für Personen mit einem Gehalt von 1.500 Euro brutto wird etwa ein Gehaltsverlust von 1.704 Euro über beide Jahre aufsummiert schlagend. Innerhalb von zwei Jahren gehen öffentliche Beschäftigte in dieser Gehaltsgruppe somit rechnerisch mehr als einen ganzen Monat de facto gratis arbeiten.
Bricht die Regierung für die Lohnanpassung 2026 den bereits vereinbarten Abschluss und setzt eine Nulllohnrunde durch, dann kommt auf öffentlich Bedienstete je nach Gehalt ein jährlicher Verlust zwischen 231 Euro (bei einem Gehalt von 500 Euro) bis 2.312 Euro (bei einem Gehalt von 5.000 Euro) an Gehaltseinbußen zu.
Selbst wenn die Verhandlungen keine Nulllohnrunde ergeben, könnte es für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst teuer werden. Will die Regierung – wie berichtet – 300 Millionen einsparen, darf die Gehaltsanpassung nur durchschnittlich 1,83 Prozent betragen. Das sind um 1,44 Prozentpunkte weniger als vorgesehen. Öffentlich Bedienstete müssten also knapp auf die Hälfte der vereinbarten Gehaltserhöhung für 2026 verzichten, wenn sie zum Ziel des laufenden Mini-Sparpakets der Regierung werden.
Vergangenes Jahr haben die Verhandler:innen einen Abschluss 0,3 Prozentpunkte unter der rollierenden Inflation akzeptiert. Allerdings unter der Bedingung, dass die Differenz heuer wieder wett gemacht wird. Die Gehaltsanpassung laut Kollektivvertrag würde laut Vereinbarung – die nun aufgeschnürt wird – voraussichtlich 3,3 Prozent betragen.
Schließen die heurigen Gehaltsanpassungen nicht zur rollierenden Inflation auf, zieht sich der Gehaltsverlust durch das ganze Leben der öffentlich Bediensteten. Das fehlt auch in Zukunft bei jeder Gehaltsanpassung und schlägt sich später auch in einer niedrigeren Pension nieder.