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Lebensmittel: Preiseingriffe können Supermarktrechnung senken

Barbara Schuster
08. Oktober 2025
Lebensmittel: Preiseingriffe können Supermarktrechnung senken

Die Preise für Lebensmittel haben die allgemeine Teuerung in den vergangenen vier Jahren deutlich überflügelt. Mit einer Kombination aus Maßnahmen gegen hohe Lebensmittelpreise lässt sich eine Supermarktrechnung von 100 Euro auf 85 Euro drücken.

Maßnahmen: Mehrwertsteuer senken, Österreich-Aufschlag halbieren und Profitmargen deckeln

Preiseingriffe bei Lebensmitteln können den Rechnungsbetrag im Supermarkt nach unten drücken. Eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel von 10 Prozent auf 0 Prozent würde einen Einkauf im Wert von 100 Euro um 9 Euro günstiger machen. Übt die Bundesregierung Druck auf die Markenartikelkonzerne aus, den Österreich-Aufschlag zur Hälfte abzuschaffen, erspart man sich beim Einkauf weitere fünf Euro. Deckelt Österreich zudem überhöhte Profitmargen nach dem Vorbild von Rumänien, lässt sich ein weiterer Euro einsparen. Damit könnte die Supermarkt-Rechnung für alle Supermarkt-Kund:innen um 15 Euro niedriger ausfallen.

Eine Grafik des Momentum Instituts. Eingriffe in Lebensmittelpreise können die Rechnung im Supermarkt drücken.

Eine weitere Maßnahme kann zukünftige Lebensmittel-Preisanstiege für Menschen mit wenig Einkommen begrenzen: gedeckelte Fixpreise für ausgewählte Grundnahrungsmittel. Kroatien hat solche Preisdeckel für 40 Produkte. Je ein Produkt eines Grundnahrungsmittels – etwa Brot, Milch oder Eier – muss unter einem festgelegten Höchstpreis zum Verkauf stehen. Hätte die Bundesregierung das vor einem Jahr eingeführt, würden sich preisbewusste Konsument:innen heute weitere 3 Euro pro 100 Euro Einkauf sparen. Der Besserverdiener greift bei einem Preisdeckel weiter zum teuren Feta-Oliven-Weckerl. Für das sollen Supermärkte auch weiter verlangen dürfen, was sie möchten. Aber ein Maximalpreis für ein halbes Kilo Mischbrot würde armen Haushalten helfen, die Teuerung finanziell besser zu überstehen. Sie könnten sich darauf verlassen, dass die Preise für gedeckelte Produkte nächste Woche die gleichen sind wie letzte Woche.

Wir empfehlen der Bundesregierung, wirksame Maßnahmen gegen die hohen Lebensmittelpreise zu setzen. Die Statistik Austria zählt bereits 130.000 absolut arme Menschen mehr in Österreich als noch vor vier Jahren. Auch die Zahl der Erwerbsarbeitslosen ist um 36.600 Personen höher als 2021. Die aktuellen Verschärfungen bei der Sozialhilfe setzen Familien zusätzlich finanziell unter Druck. Bleiben in den kommenden Jahren auch noch die Löhne und Pensionen hinter der Teuerung zurück, wird das Leben gerade für ärmere Menschen und die untere Mittelschicht noch weniger leistbar. Deshalb müssen auch die Lebensmittelpreise wieder runter.

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